Schon seit Jahren steht ein Umbau des Rundfunksystems auf dem Plan des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Weil von einer Abschaffung der jährlichen Gebühren in Höhe von 138 Euro auch der Kultursender Arte betroffen wäre, hat der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) nun seinen Unmut geäußert. Die Finanzierung des deutsch-französischen Senders müsse weiterhin in voller Höhe gewährleistet werden, forderte der DJV am Freitag.
Nach Macrons Plänen soll der Rundfunkbeitrag in Frankreich durch eine staatliche Finanzierung in bisher nicht bekannter Höhe ersetzt werden. Der DJV warnte vor massiven Einsparungen. "Damit ist auch der französische 50-Prozent-Anteil am Arte Etat gefährdet", sagte der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall. Eine Aufstockung des deutschen Anteils am Arte-Etat ist derweil durch den Zwischenstaatlichen Vertrag ausgeschlossen, der die paritätische Finanzierung des Senders vorschreibt. "Das wäre auch politisch fatal, weil Deutschland und Frankreich in jeder Hinsicht zu gleichen Teilen an Arte beteiligt bleiben müssen", so Überall.
Kritik kamn auch von der Gewerkschaft ver.di. "Wir brauchen mehr Europa, in dem ein französisch-deutscher Gemeinschaftssender ein Kanal für kulturelle Vielfalt und transnationale Verbundenheit ist", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz. "Arte sendet ein von hochqualifizierten Beschäftigten aus beiden Ländern erstelltes und auf beiden Rheinseiten geschätztes Programm. Ein Stellenabbau in Redaktionen und Abstriche im Programm müssen unbedingt verhindert
werden."
In Frankreich waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öffentlichen Rundfunks erst vor wenigen Wochen auf die Straße gegangen, um gegen die drohende Abschaffung der Gebühren zu demonstrieren. Aus Protest wurden im Fernsehen nur Wiederholungen gesendet, während im Radio ausschließlich Musik lief.