Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) ist am Freitag vom ZDF-Verwaltungsrat erneut zur Vorsitzenden des Aufsichtsgremiums gewählt worden. Ich freue mich sehr über die Wiederwahl und danke den Mitgliedern des Verwaltungsrates für das mir entgegengebrachte Vertrauen", sagte Dreyer nach ihrer Wahl. "Öffentlich-rechtlicher Rundfunk und Qualitätsjournalismus sind wichtige Säulen der Demokratie. Diese Bedeutung ist in diesen von Fake News und Propaganda geprägten Krisenzeiten noch einmal gestiegen. Das ZDF ist jeden Tag aufs Neue gefordert, mit gut recherchierten Nachrichten und Hintergrundberichten für unabhängigen und glaubwürdigen Journalismus einzustehen", betonte die Politikerin.
Die Herausforderungen und Erwartungen gegenüber der ZDF-Sendergruppe seien auch an anderen Stellen groß: Das ZDF müsse ein attraktives und anspruchsvolles Programm für alle machen, schließlich zahlten auch alle ihren Beitrag. Dieses solidarische Prinzip sichere dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk seine Unabhängigkeit und stelle zugleich die besondere Verantwortung klar, sparsam und effizient zu wirtschaften. Dreyer zeigte sich davon überzeugt, dass der neue Medienstaatsvertrag die Weichen für die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks stellen werde. "Mit mehr Flexibilität bei der Gestaltung der Programme und insbesondere ihren Ausspielwegen kommt jedoch nicht nur den Sendern, sondern auch ihren Aufsichtsgremien mehr Verantwortung zu."
Zum ersten Stellvertretenden Vorsitzenden wählte der Verwaltungsrat den ehemaligen Bundesvorsitzenden des Deutschen Beamtenbundes, Peter Heesen, der seit 2017 dem Gremium angehört. Zweite Stellvertretende Vorsitzende wurde die Kommunikationswissenschaftlerin Barbara Thomaß, die seit 2012 Mitglied des Aufsichtsgremiums ist. Beide waren bereits in der letzten Amtsperiode in dieser Funktion. Wie bisher wird die Arbeit des Verwaltungsrates über drei Ausschüsse organisiert: Vorsitzender des Finanzausschusses ist der frühere DGB-Vorsitzende Michael Sommer, der Investitionsausschuss wird künftig von dem ehemaligen Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände Reinhard Göhner geleitet, die frühere Rektorin der Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Gabriele Beibst, übernimmt den Vorsitz im Personalausschuss.