Schon als Arte am Vorabend der deutschen Wiedervereinigung als deutsch-französischer Sender gegründet wurde, hieß es, die "Association Relative à la Télévision Européenne" solle nicht nur zwei Länder, sondern ganz Europa im Blick haben. Diesem Anspruch wird der Sender in jüngerer Vergangenheit immer besser gerecht, indem im Web nicht nur Angebote in weiteren Sprachen gemacht werden, sondern indem auch ein immer umfangreicheres Netzwerk an Partnersendern gespannt wird.
Dem gehörten bislang schon RTBF (Belgien), ORF (Österreich), YLE (Finnland), ČT (Tschechien), SSR SRG (Schweiz), RAI Com (Italien), Film Fund Luxembourg und RTÉ (Irland) an, nun wurden auch Assoziierungsverträge mit dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen aus Spanien (RTVE) und aus Litauen (LRT) geschlossen.
Sowohl LRT als auch RTVE werden sich damit künftig an Koproduktionen mit ARTE beteiligen. Erste Projekte sind bereits in Angriff genommen, wie etwa der Dokumentarfilm über Jorge Semprún, der anlässlich seines 100. Geburtstags gemeinsam mit RTVE produziert wird sowie ein Dokumentarfilm über baltisches Design in Zusammenarbeit mit LRT. Die beiden Verträge sehen auch eine Kooperation bei der Verbreitung der digitalen Angebote vor, insbesondere zwischen dem seit 2015 bestehenden Angebot ARTE en español und dem digitalen Angebot von RTVE. Und obendrein werden beide Partner auch noch mit beratender Stimme in der Mitgliederversammlung, der Programmkonferenz und im Programmbereit vertreten sein.
Bruno Patino und Peter Weber, Präsident bzw. Vizepräsident des Arte-Vorstands freuten sich über die beiden neuen Partner und bezeichneten das Sendernetzwerk als "einen der Eckpfeiler für die Umsetzung der europäischen Strategie des Senders ist, der damit seinen Beitrag zur Entstehung einer europäischen Öffentlichkeit leistet. Die Stärkung des Zusammenhalts in Europa durch Kultur ist gerade angesichts des Krieges in der Ukraine von großer Bedeutung".
Der Präsident von RTVE, José Manuel Pérez Tornero, betonte, "dass es eine große Freude ist, mit Arte, einem angesehenen europäischen Sender und Symbol für Exzellenz, zusammenzuarbeiten. Es handelt sich nicht einfach um eine Vereinbarung zwischen zwei Fernsehsendern. Wir werden an den wichtigsten Gremien des Senders teilnehmen, wie z. B. an der Mitgliederversammlung von Arte GEIE. Wir haben uns auch auf eine finanzielle Investition beider Seiten für gemeinsame Koproduktionen verständigt, und ab Herbst werden wir auf unserer Plattform eine Auswahl von Arte-Programmen aufnehmen, die unseren Katalog bereichern wird.Das Ziel unseres gemeinsamen Vorgehens ist es, ein qualiativ hochwertiges Angebot zu schaffen, das auf dem Kontinent eine Referenz darstellt."
"Kultur ist ein wichtiger Bestandteil jeder reifen Gesellschaft", erklärte Monika Garbačiauskaitė-Budrienė, Generaldirektorin von LRT. "Sie fördert das gegenseitige Verständnis untereinander und bringt Menschen aus verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Erfahrungen einander näher. Die Zusammenarbeit mit Arte wird den Menschen in Litauen noch mehr Möglichkeiten bieten, etwas über das kulturelle Leben der europäischen Länder zu erfahren, die Projekte bekannter europäischer Künstler zu erkunden und die Werke unserer eigenen, litauischen Künstler kennenzulernen. Wir glauben fest daran, dass das Bestreben von LRT, auf den internationalen Märkten für kulturelle Inhalte aktiv zu sein, ein zusätzlicher Anreiz für unsere Kunst- und Kulturschaffenden sein wird, ehrgeizige Projekte zu schaffen."