In der kommenden Woche feiert die Netflix-Serie "King of Stonks" der btf ihre Premiere - und schon wenige Tage zuvor gab es jetzt beim Filmfest München einen Preis für die Satire über Narzissmus und Doppelmoral in der Finanzbranche. Am Abend wurde "King of Stonks" mit dem Bernd Burgemeister Fernsehpreis für herausragende produzentische Leistungen geehrt. Es war das erste Mal, dass die Trophäe auch für die beste Serie ausgelobt wurde. Philipp Käßbohrer, Matthias Murmann, Jan Bonny und Judith Fülle nahmen die Auszeichnung entgegen.
"Wenn die Wirklichkeit sich selbst ad absurdum führt, wenn man als Zuschauer nicht weiß, ob man noch lachen soll oder doch schon weint - oder wenn einem wie in dieser Serie die Realität um die Ohren gehauen wird von einem Team aus Produzenten, Showrunnern und Autoren, die ihr liebstes Genre schon längst gefunden haben, aber immer wieder neue Maßstäbe setzen und zelebrieren, was sie am besten können, dann hatte man einen fantastischen Fernsehabend", so die Jury. "'King of Stonks' traut sich, worauf wir, außerhalb von Comedy-und Satire-Shows, lange gewartet haben."
Als bester TV-Film wurde zudem die ZDF-Produktion "So laut du kannst" geehrt, hinter der die Produzentin Heike Wiehle-Timm und Relevant Film Hamburg stehen. Es handelt sich dabei um ein Psychodrama um Missbrauch und Macht, Recht und Gerechtigkeit. "Wir leben in einer Gesellschaft, die nach Eindeutigkeit verlangt, vor allem in moralischer Hinsicht. Deshalb ist das Herausarbeiten widersprüchlicher Lebensinteressen und die Suche nach Zwischentönen in diesem Film so wertvoll", so Schauspieler Edgar Selge über die Wahl der Jury. Dass die Macherinnen und Macher dieses Films am Ende an ihrer eigenen Haltung zum Kampf der Geschlechter keinen Zweifel ließen, sei "geradezu erlösend".
Neben Selge saß auch Produzentin Susanne Mann unter dem Vorsitz der HFF-Präsidentin Bettina Reitz in der Jury des Fernsehpreises. "Unser Anspruch war sehr hoch und er wurde erfüllt. Deutschland gehört zu einem der kraftvollsten und finanzstärksten Fernsehmärkte der Welt", sagte Reitz. "Deshalb dürfen wir auch alle qualitativ starke Filme und Serien erwarten."