Der nächstjährige Eurovision Song Contest wird – anders als es eigentlich Brauch ist – nicht im Land der amtierenden Gewinner, also in der Ukraine, stattfinden. Diese Entscheidung hat die European Broadcasting Union (EBU) am Freitag bekanntgegeben. Möglichkeiten zur Umsetzung seien in den zurückliegenden Wochen mit dem ukrainischen Sender UA: PBC geprüft worden. Mit dem Sender hatte die EBU bereits bei früheren ESC-Veranstaltungen in der Ukraine (zuletzt also 2017) zusammengearbeitet. Einbezogen wurden in die Prüfung der Umsetzbarkeit auch Fachleute von Drittanbietern.
"Nach einer objektiven Analyse ist die Referenzgruppe, das Leitungsgremium des ESC, mit großem Bedauern zu dem Schluss gekommen, dass UA:PBC unter den derzeitigen Umständen die Sicherheits- und Betriebsgarantien, die ein Fernsehveranstalter für die Ausrichtung, Organisation und Produktion des Eurovision Song Contest gemäß den ESC-Regeln benötigt, nicht erfüllen kann", heißt es nun in dem EBU-Statement. Bekanntlich herrscht in der Ukraine Krieg, seitdem Russlands Präsident Putin den Einmarsch seiner Truppen befohlen hat.
Nun will die EBU Gespräche mit der britischen BBC aufnehmen. Das Vereinigte Königreich hatte beim ESC 2022 den zweiten Platz erreicht. Dass der ESC nun dort stattfinden könnte, sei "in Einklang" mit den Regeln, heißt es in dem Statement weiter. Geäußert wurde die "feste Absicht", dass sich der Sieg der Ukraine in den Sendungen des nächsten Jahres widerspiegeln soll. Die EBU bezeichnete dies in den kommenden Gesprächen mit Gastgebern als Priorität.
In diesem Jahr war der Brite Sam Ryder für sein Land ins Rennen gegangen. Sein Lied "Space Man" belegte den zweiten Platz noch vor Spanien, Schweden und Serbien.