Der niedersächsische Radiosender ffn hat die Nachfolge von Jens Küffner geregelt. Ende April war bekannt geworden, dass sich die Wege des Programmmachers und des Senders nach rund viereinhalb Jahren trennen. Seitdem hatte ffn-Geschäftsführer Harald Gehrung auch das Sagen über die programmliche Ausrichtung beim niedersächischen Radiomarktführer. Ab 1. Juli übernimmt nun der 41 Jahre alte Jan Zerbst den früheren Aufgabenbereich von Jens Küffner. Er wird sich also um den kompletten Programmbereich des Senders kümmern.
Interessant: Zerbst wird aber nicht zum Programmdirektor ernannt, sondern zum neuen Chefredakteur des Senders. Geschäftsführer und Programmdirektor Gehrung sagt: "Ich bin begeistert, dass mit Jan Zerbst künftig ein Niedersachse für das Programm von Niedersachsens meistgehörtem Privatsender verantwortlich ist. Besonders stolz macht mich, dass er ja bereits vor vielen Jahren als Volontär bei ffn den Grundstein für seine Karriere gelegt hat." Zerbst startete seine Karriere bei ffn unter anderem auch als Moderator.
Als die frühere ffn-Programmdirektorin Ina Tenz den Sender dann Richtung Süden verließ und bei Antenne Bayern anheuerte, folgte ihr Zerbst allzu bald nach. Beim bayerischen Privatradio war er zwischen 2017 und 2020 unter anderem Kreativdirektor. Seit Anfang 2021 ist er wieder zurück bei ffn, derzeit noch als Leiter der Programmgestaltung.
Zerbst ist ohnehin überregional bekannt. Seine Comedy "Die Welt in 30 Sekunden" ist ausgezeichnet mit dem Deutschen Radiopreis und läuft bei 19 Radiosendern in Deutschland. Auch künftig wird er diese Serie produzieren. Sein Sender ffn lizensiert und vertreibt das Produkt deutschlandweit.
Auf seine neue Aufgabe bei ffn freut sich Zerbst. Und er hat große Ziele: "Mit diesem außergewöhnlichen Team und dieser außergewöhnlichen Marke können wir eigentlich nur Außergewöhnliches leisten. Ziel ist es, die Reichweite und die private Marktführerschaft in Niedersachsen wieder deutlich auszubauen." Zuletzt waren die Reichweiten von ffn rückläufig. Wurden bei den beiden MA-Befragungswellen 2019, die Anfang 2020 öffentlich wurden, noch über 460.000 Hörerinnen und Hörer gezählt, waren es jüngst in der Durchschnittsstunde noch 352.000. Noch schmerzhafter dürfte der Rückgang bei den 14- bis 49-Jährigen Hörerinnen und Hörern sein, hier sank der Wert von 280.000 Zuhörenden bei der MA 2020 Audio I auf jüngst rund 185.000. Christoph Recker, bisher Unterhaltungschef bei ffn, übernimmt den bisherigen Posten von Zerbst und leitet ab Juli die Programmgestaltung.