Das Puls Open Air auf Schloss Kaltenberg mit tausenden Besucherinnen und Besuchern hatte noch gar nicht richtig begonnen, da war es auch schon wieder zu Ende. Wie der Bayerische Rundfunk am Freitag mitteilte, musste das Open Air auf Empfehlung von Sicherheitsbehörden wie Polizei und Feuerwehr sowie nach Rücksprache mit den Verantwortlichen der Gemeinde Geltendorf vorzeitig abgebrochen werden. Nach der Eröffnung am frühen Donnerstagabend kann das reguläre Festival-Programm am Freitag und Samstag nicht wie geplant stattfinden.

Grund für die Entscheidung sei ein "kurzfristiger Ausfall einer erheblichen Anzahl an Ordnungskräften" während der laufenden Veranstaltung, so der BR. Die Besucher seien demnach gebeten worden, den Campingplatz kontrolliert zu verlassen beziehungsweise gar nicht erst anzureisen. Der vom Veranstalter Amont Gasto beauftragte Ordnungsdienst sei nicht in der Lage, die bis zum Ende des Festivals nötige und vom Sicherheitskonzept vereinbarte Anzahl an Ordnungskräften zu stellen. Da die Sicherheit des Konzertbetriebs nicht weiter zu gewährleisten ist, dürften die Veranstalter und der Medienpartner Puls, das Jugendnetzwerk des Bayerischen Rundfunks, dieses Sicherheitsrisiko nicht eingehen.

"Die Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen, aber die Sicherheit unserer Besucherinnen und Besucher steht für uns immer an oberster Stelle", so Nadine Ulrich, Redaktionsleitung vom Puls. "Es ist sehr traurig, aber unter diesen Umständen leider notwendig." Enttäuscht äußerte sich auch Andy Barsekow, BR-Projektleiter Puls Open Air: "Es tut uns im Herzen weh, dass wir das Festival an dieser Stelle abbrechen müssen, aber die Sicherheit hat höchste Priorität. Die einzelnen Gewerke bei einer solch komplexen Veranstaltung müssen reibungslos funktionieren und ein wichtiger Aspekt, wie die Sicherheit aller Festivalbesuchenden steht nicht zur Diskussion. Einen Konzertbetrieb mit einer unzureichenden Anzahl an Sicherheitskräften durchzuführen, wäre unverantwortlich."

Alle Fragen rund um die Ticketerstattung sollen nun "so schnell wie möglich" beantworten werden, hieß es. Zu möglichen Schadenersatzforderungen äußerte sich der BR indes nicht. "Der BR ist Medienpartner, aber nicht Veranstalter des Festivals", erklärte eine Sendersprecherin gegenüber DWDL.de. "Die Sicherheitsfirma wurde vom Veranstalter beauftragt. Im Moment kümmern wir uns um die sichere Abreise der Besucherinnen und Besucher und die Information aller, die den Besuch geplant hatten. Alles weitere werden wir so schnell wie möglich klären."