Mal sind die Geräusche im Hintergrund zu laut, mal steht die Musik im Vordergrund: Zwar gehört die Mischung aus Sprache und Begleittönen zur von den Macherinnen und Machern gewählten Dramaturgie, sie führt aber bei manch einem dazu, dass er dem gesprochenen Wort nur schwer folgen kann. Wer hier Schwierigkeiten mit der Hörverständlichkeit hat, kann künftig auf einigen Sendern der ARD und beim ZDF auf ein neues Angebot für "klare Sprache" zugreifen. Das ZDF gab den Start per Mitteilung bekannt, auf DWDL.de-Nachfrage bestätigte ein ARD-Sprecher ebenfalls den Start eines solchen Angebots.
Hinter der Tonspur steht der Einsatz künstlicher Intelligenz. Konkret werden bei der Erzeugung der "klaren Sprache" Hintergrund- und Atmosphärengeräusche analysiert, ehe mittels künstlicher Intelligenz Hintergrundgeräusche und Musik von Sprache getrennt werden. In Echtzeit wird dann die Sprache im Pegel und Klang zur besseren Verständlichkeit angehoben, im Gegenzug dämpft das Verfahren Hintergrundgeräusche, Musik und atmosphärische Klänge.
"Jeder Mensch hört - gerade mit zunehmendem Alter - anders, bei Flachbildfernsehern ist wenig Raum für gute Lautsprecher: Die neue Tonspur ist eine einfache Möglichkeit, das eigene Hörerlebnis anzupassen", so Augenstein zu DWDL.de.. "Wir reagieren mit der 'klaren Sprache' auf vielfältige Hinweise unseres Publikums, das sich vor allem eine bessere Sprachverständlichkeit gewünscht hat. Wir freuen uns sehr, dass wir dafür jetzt eine Lösung anbieten können."
Die Ausstrahlung des Signals soll zunächst über Satellit und DVB-T2 erfolgen, darüber wird es auch vom Ersten, dem ZDF und dem WDR zusätzlich auch im Livestream in den Mediatheken angeboten. Für alle, die über Kabel oder das Internet Fernsehen schauen, solle das Angebot schrittweise in den kommenden Monaten verfügbar werden. Geplant ist, dass die ARD die neue Tonspur im Laufe der kommenden Monate in allen ihren Dritten Programm anbietet, seitens des ZDF heißt es, dass ZDFneo, 3sat und ZDFinfo nach und nach folgen sollen. Wie mit weiteren Gemeinschaftsprogrammen verfahren wird, soll noch entschieden werden. Für alle, die die Sender über Kabel oder Internet sehen, soll das Angebot ebenfalls schrittweise verfügbar gemacht werden.