Deutscher Kamerapreis © Deutscher Kamerapreis
Am Abend ist in Köln zum 32. Mal der Deutsche Kamerapreis verliehen worden. Den Ehrenpreis erhielt der Kameramann Tom Fährmann, der neben Nico Hofmanns Thriller "Der Sandmann" auch zahlreiche Kinofilme mit Sönke Wortmann wie "Das Wunder von Bern" oder "Die Päpstin" gedreht hat. Laut Kuratorium des Kamerapreises mache ihn sein herausragender Blick auf Bilder, sein analytisches Denken, seine Vielfalt und sein Mut, neue Wege zu beschreiten, zu einem ganz Großen der deutschen Filmbranche. 

Max Preiss erhielt die Auszeichnung in der Kategorie "Beste Kamera / Spielfilm" für seine Bildgestaltung in dem Film "Niemand ist bei den Kälbern". Für seine Bildgestaltung der Folge "An der Saale hellem Strande" der ARD-Krimireihe "Polizeiruf 110" wurde Nikolai von Graevenitz mit dem Kamerapreis geehrt. Dabei hob die Jury vor allem "das Zusammenspiel aus Licht, Farbe und Cadrage" hervor. Der Preisträger stelle in diesem "Polizeiruf" Ästhetik vor Realismus.

Arne Büttner und Danilo do Carmo erhielten eine Auszeichnung für ihre Kameraarbeit im Dokumentarfilm "Lo que queda en camino", der die Flucht einer Mutter aus Guatemala vor ihrem gewalttätigen Ehemann nachzeichnet. Für die Bildgestaltung in der Netflix-Reihe "Dig Deeper - Das Verschwinden von Birgit Meier, Folge 1" wurden zudem Julian Krubasik und Markus Nestroy geehrt. Der Preis für den besten Schnitt in einer Dokumentation ging an Hauke von Stietencron für dessen Arbeit an der ZDF-Doku "37 Grad: Dance till you break - The Saxonz, Folge 2: Liebe".

Weitere Preise erhielten Jakob Reinhardt für seine Kameraarbeit im Kurzfilm 'Proll!', Jan Mammey seine Arbeit an der MDR-Reportage "Lieber verstrahlt als im Krieg? Neuanfang in Tschernobyl", die erstmals bei Arte zu sehen war.  Geehrt wurde auch Joana Scrinzi für ihre Arbeit an dem Spielfilm "Große Freiheit", der vom Leben des homosexuellen Protagonisten Hans Hoffmann im Deutschland der Nachkriegszeit erzählt. Nachwuchspreise erhielten Nicolai Zeitler und Nikolai Huber.

"Die Branche hat eindrucksvoll gezeigt, dass Filme, Fernsehbeiträge und multimediale Inhalte aller Genres in Krisen gebraucht werden und mit großem Engagement und Ideenreichtum produziert werden können", so Walter Demonte, Geschäftsführer des Vereins Deustcher Kamerapreis. "Die große Zahl der Einreichungen zum Wettbewerb hat dies noch einmal unterstrichen. Die beeindruckend hohe Qualität der Werke hat es den Jurys, die leider noch einmal digital tagen mussten, nicht leicht gemacht, ihre Entscheidungen zu treffen."