Nachdem Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf am Dienstagabend schon wieder gegen ProSieben gewannen, gewährte der Privatsender seinen prominenten Aushängeschildern einmal mehr 15 Minuten Sendezeit. Doch anders als in der Vergangenheit, als sie die Zeit nicht selten für wichtige Botschaften nutzten, stellte das Duo seinen Arbeitgeber diesmal auf eine ziemlich harte Probe, denn zu sehen gab es im wahrsten Sinne des Wortes nichts - außer einer Gruppe schwarz gekleideter Menschen, die in einer Schlange stand.

Warum oder wofür die Menschen zusammen mit Moderatoren warteten, blieb bis zuletzt unklar. Sicher war nur eines: Es wurde die wohl langweiligste Viertelstunde bei ProSieben seit jener Ausgabe der längst in Vergessenheit geratenen "Liveshow bei Dir zuhause", in der das Publikum minutenlang schmilzende Butter im Split-Screen serviert bekam (DWDL.de berichtete).

All das war freilich pure Absicht, wie Winterscheidt und Heufer-Umlauf zu Beginn der Primetime erklärten: "Heute Nacht ist uns beiden etwas aufgefallen: Mit diesen 15 Minuten hier wollten wir eigentlich unserem Arbeitgeber ProSieben maximal auf den Senkel gehen, bescheuerte Ideen senden, die sonst nie gesendet worden wären, einfach die Grenzen des Erwartbaren und Zumutbaren ausloten", sagte Winterscheidt.

Das Problem sei jedoch, dass ProSieben die Aktionen von Joko und Klaas "meistens sogar noch richtig gut" fand, wie Heufer-Umlauf betonte. "Ein Skandal - und es wird allerhöchste Zeit, das zu ändern." Und so riefen die beiden Moderatoren also das "Projekt Null Komma Null Prozent" ins Leben, mit dem Ziel des "maximalen Misserfolgs für alle Beteiligten". "Wir werden Sie heute anti-unterhalten, indem wir Sie so extrem langweilen, bis wirklich die allerletzte Person abgeschaltet hat", kündigte Winterscheidt an, gefolgt von der Aufforderung, aus- oder umzuschalten. "Es lohnt sich heute bei ProSieben überhaupt nicht", so die Entertainer.

Gesagt, getan: Garniert von einer nur für wenige Sekunden unterbrochenen ohrenbetäubenden Musik gab's nicht mehr zu sehen als besagte Warteschlange, die sich erst nach einer Viertelstunde, pünktlich zum Beginn von "TV total", auflöste. Neben dem Hashtag "#JKLame" bekam das Publikum sogar noch passende Programmtipps bei der Konkurrenz serviert, etwa Dokumentationen bei 3sat oder den "Kampf der Realitystars" bei RTLzwei.

Via Twitter reagierte ProSieben mit Humor: "Dafür habt ihr gewonnen? DAFÜR?", schrieb der Sender. "Uns fehlen die Worte..." Senderchef Daniel Rosemann beschränkte sich auf nur sechs Zeichen: "W!T!F!" Und damit wäre dann auch alles gesagt.