Ebenso mit dem "Fernsehfilm der Woche" verbunden war und ist der Name Hans Janke wie mit Freitagskrimis wie "Derrick", "Ein Fall für zwei" und der "Der Alte": Hans Janke, der Ende der 80er Jahre vom damaligen ZDF-Intendanten Dieter Stolte an den Lerchenberg geholt wurde, ist am Dienstag im Alter von 77 Jahren in Weisbaden gestorben, wie das ZDF nun mitteilte.
Norbert Himmler, ZDF-Intendant, nannte Janke einen "Garant" für höchste Filmqualität. "Dabei hat er es verstanden, anspruchsvolle Themen für ein breites Publikum attraktiv zu machen. Er war immer auch ein Streiter für den gesellschaftlichen Wert geistreicher Unterhaltung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen." So war es Janke einst, der den bis heute laufenden "Fernsehfilm der Woche" zur Montagsprimetime erfand - getreu seinem Motto: die erzählerische Qualität mit der Popularität zu versöhnen.
Janke entwickelte Filmreihen, die teils noch bis heute produziert werden, etwa Lars Beckers "Nachtschicht" oder die langjährige und bis 2018 gelaufene ZDF-Reihe "Bella Block". Lange Zeit war Janke Leiter der ZDF-Hauptredaktion Fernsehfilm, 1995 wurde er zusätzlich dazu zum stellvertretenden Programmdirektor berufen. Janke setzte sich aber nicht nur für populäre Stoffe ein. Ihm und seiner "schützenden Hand", wie es in einer ZDF-Meldung vom Donnerstag heißt, wird auch die Entwicklung der Redaktion Das kleine Fernsehspiel zur wichtigen Adresse für den Filmnachwuchs in Deutschland zugeschrieben.
"In der Verantwortung für die Fiktion und ihre Bilder gerieten ihm die Kraft und die Macht der Worte, die er selbst wie kaum ein Zweiter beherrschte, nie aus dem Blick", erinnert Himmler nun an Janke. Man trauere um einen Menschen, der mit seinem Gespür für Menschen und Gefühle in der deutschen Medienlandschaft sehr viel bewegt habe und auch seinen Nachfolgern sowie Himmler selbst immer ein guter Berater gewesen sei.
Janke erhielt in seinen Leben mehrere Auszeichnungen, etwa den Hans-Albrich-Preis, der ihm 2008 verliehen wurde. Im gleichen Jahr wurde ihm der Robert-Geisendörfer-Preis verliehen. 2009 ging er in den Ruhestand. Als Janke in diesen verabschiedet wurde, nannte ihn der damalige ZDF-Intendant Schächter "eine der profiliertesten Persönlichkeiten des deutschen Fernsehens."
Bevor Janke zum ZDF kam, leitete er ab 1983 für sechs Jahre lang das Adolf-Grimme-Institut. Seine journalistische Karriere begann in den 60ern als Hospitant beim Saarländischen Rundfunk, danach arbeitete er auch noch für den NDR, WDR und den Süddeutschen Rundfunk, der später zusammen mit dem SWF zum SWR wurde.