Am Freitagnachmittag hat Disney Gerüchte bestätigt, die es schon hin und wieder gab und die seit Donnerstag nochmal von einem Bericht von "The Information" befeuert worden waren: Disney+ soll es künftig auch in einer günstigeren Version angeboten werden, bei denen die Kundinnen und Kunden dafür dann aber Werbespots zu sehen bekommen. Eingeführt werden soll es voraussichtlich gegen Ende des Jahres zunächst in den USA, 2023 soll dann der internationale Rollout beginnen. Da der Werbeverkauf ein überwiegend nationales Geschäft ist, dürfte es hier von Land zu Land Unterschiede geben.
Wie hoch der Preis des werbe-unterstützten Modells sein wird, ist noch nicht bekannt. Schon heute zählt Disney+ eigentlich zu den eher günstigeren Angeboten, in den USA werden 7,99 US-Dollar im Monat fällig, in Deutschland sind es aktuell 8,99 Euro - hier zählt allerdings auch Star zum Angebot mit Serien, die es in den USA teils bei Hulu gibt, das wiederum separat zu abonnieren ist. Bei Disney schwärmt man davon, dass die Entscheidung ein Gewinn für alle sei - Publikum, Werbetreibende und Storyteller. Zugleich sei es ein Baustein auf dem Weg, das langfristige Ziel von 230 bis 260 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten bis Ende 2024 zu erreichen.
Die Ankündigung jetzt kommt aber auch deshalb nicht von ungefähr, weil sie Disney die Möglichkeit gibt, bei den Upfronts im Mai die Angebote inklusive Disney+ vorzustellen - was angesichts sinkender Reichweiten bei den linearen Kanälen ein Befreiungsschlag sein könnte. "Seit dem Start von Disney+ haben die Werbetreibenden nach der Möglichkeit verlangt, Teil von Disney+ zu werden, und das nicht nur, weil es eine wachsende Nachfrage nach mehr Streaming-Inventar gibt", sagt Rita Ferro, President, Advertising, Disney Media and Entertainment Distribution. "Disney+ mit Werbung bietet Vermarktern das beste Umfeld für Streaming mit unseren beliebtesten Marken, Disney, Pixar, Star Wars, Marvel und National Geographic."