Peter Merseburger ist tot. Der Journalist und Autor starb am 15. Februar im Alter von 93 Jahren in Berlin, das hat nun der NDR mitgeteilt. Bekannt wurde Merseburger in den 60er Jahren als Moderator und Leiter des ARD-Politmagazins "Panorama", das er zwischen 1967 und 1975 präsentierte. Während dieser Zeit wurde er auch Fernseh-Chefredakteur und Leiter der Hauptabteilung Zeitgeschehen im NDR.
1975 gab Merseburger die Leitung und die Moderation von "Panorama" ab und wurde 1977 ARD-Korrespondent in Washington. Von 1982 an berichtete er aus Ost-Berlin, fünf Jahre später ging er als Leiter ins ARD-Studio London. 1991 trat er in den Ruhestand, war aber weiter frei für den NDR tätig. 2003 zeigte Das Erste seinen gemeinsam mit Jürgen Brühns entstandenen Dokumentarfilm "Willy Brandt - eine Jahrhundertgestalt".
Zu den Büchern, die Peter Merseburger geschrieben hat, gehören Biografien über Rudolf Augstein, Kurt Schumacher, Willy Brandt und Theodor Heuss, ein Rückblick auf seine Jahre in Ost-Berlin sowie ein Werk über den "Mythos Weimar". Im Laufe seiner Karriere ist Merseburger vielfach ausgezeichnet worden, so erzielt er unter anderem den Preis der Friedrich-Ebert-Stiftung und den Deutschen Bücherpreis.
NDR-Intendant Joachim Knuth sagt: "Peter Merseburger war einer der großen Journalisten in der Geschichte des Norddeutschen Rundfunks. Rhetorisch brillant, streitbar und mutig hat er viele politische Diskussionen der noch jungen Bundesrepublik mit geprägt, als Kopf von 'Panorama' und als Chefredakteur im Fernsehen. Anschließend hat er 14 Jahre lang aus Washington, Ost-Berlin und London berichtet und den Zuschauerinnen und Zuschauern die Welt näher gebracht. Seine Leidenschaft, sein Scharfsinn und seine Widerstandskraft bleiben unvergessen." Vor seiner Zeit beim NDR arbeitete der Merseburger unter anderem auch für den "Spiegel". Der NDR hat angekündigt, im Fernsehen, Radio und online an den verstorbenen Journalisten erinnern zu wollen.