Die Mediathek von Arte hat sich in den letzten Jahren schon als Fundgrube für Serien-Fans etabliert, gerade auch für Produktionen abseits des Mainstreams. In den kommenden Monaten wird das Angebot weiter ausgebaut. Diesmal warten Produktionen aus Großbritannien, Norwegen, Israel, Türkei, Libanon, Russland und Deutschland, die Genre-Bandbreite reicht dabei vom Historiendrama bis zur Comedy. Diesmal steht dabei alles unter dem Motto "Heldinnen in Serie".

Schon ab dem kommenden Freitag wird das britische Historiendrama "Victoria" abrufbar sein. Zu sehen gibt's alle drei Staffeln der Serie, die die Geschichte der legendären englischen Königin erzählt, die mit gerade einmal achtzehn Jahren 1837 den Thron bestieg und sich zu beweisen hatte. Mit einer weiteren britischen Produktion geht's am 4. März weiter: Dann wird "The Honourable Woman" zu sehen sein. Der Spionage-Thriller handelt vom Schicksal der englisch-israelischen Geschäftsfrau Nessa Stein, die den Rüstungskonzern ihres ermordeten Vaters in eine Stiftung für die Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern verwandelt. Und am 18. März folgt dann mit "Good Vibrations" auch noch die dritte britische Produktion im Bunde. Die Comedy erzählt von vier Frauen im Großbritannien der 1980er Jahre, die ihrer Alltagsroutine müde sind und ihr finanzielles Schicksal selbst in die Hand nehmen: Sie werden Vertreterinnen bei Ann Summers und verkaufen Sexspielzeug.

Im weiteren Verlauf geht's dann internationaler weiter, hier stehen die genauen Startdaten noch nicht fest. Im Frühjahr wartet aber in jedem Fall die israelische Gangster-Drama-Serie "Mafia Queens" noch auf ihren Einsatz. Als sämtliche Männer des berühmt-berüchtigten mafiösen Malka-Clans bei einem Junggesellenabschied auf der Familienjacht ermordet werden, bleiben die Frauen der Familie allein zurück. Sie haben alles verloren und müssen sich nun völlig neu orientieren in der von Männern dominierten Unterwelt. Sie übernehmen kurzerhand die Geschäfte und sind zu allem entschlossen. Und ganz nebenbei gewährt die Serie Einblicke in die israelische Gesellschaft von heute.

Aus Norwegen stammt die Serie "State of Happiness", die schon beim Festival Canneseries zweifach ausgezeichnet wurde. Sie spielt in Stavanger, das sich nach Ölfunden von einem bescheidenen Fischerdorf zu einer modernen Großstadt verwandelt. Im Mittelpunkt steht Anna, Bauerntochter und Verlobte eines jungen Mannes aus gutem Hause, die auf einmal bei den Verhandlungen zwischen amerikanischen Goldgräbern und örtlichen Behörden mitmischt.

Für Mai ist die Online-Stellung der deutschen Miniserie "Honigfrauen" geplant, die 2017 schon im ZDF zu sehen war. Die beiden Schwestern Maja und Catrin aus Erfurt fahren im Sommer 1986 zum ersten Mal ohne Eltern in den Urlaub. Am ungarischen Plattensee, wo Urlauber aus Ost- und Westdeutschland zusammentreffen, wird aus harmlosen Liebeleien bald schon eine Infragestellung politischer Ideale und emotionaler Bindungen. Im Sommer gibt's mit "SON" eine türkische Serie zu sehen. Erzählt wird darin die Geschichte einer glücklichen Mutter und Ehefrau, deren Mann nach einem Flugzeugunglück spurlos verschwindet. Beschrieben wird sie als Mischung aus Spionagethriller und Seifenoper - und es gibt für hiesige Verhältnisse unglaublich viele, in der Türkei aber nicht unübliche 50 halbstündige Folgen davon.

Im September stehen dann noch zwei Serien aus dem Libanon und Russland auf dem Programm der Arte-Mediathek. "Awake" handelt von der Libanesin Dana, die beim Anschlag auf den ehemaligen Ministerpräsidenten Rafiq Hariri verletzt wurde und zwölf Jahre im Koma lag. Nach ihrem Erwachen lernt sie, sich in einer ihr unbekannten, von den sozialen Netzwerken beherrschten Welt zurechtzufinden. Und in der russischen Serie "Eine ganz gewöhnliche Frau" geht's um Marina, die tagsüber Mutter und Blumenhändlerin ist, nachts aber heimlich als Zuhälterin tätig. Alles droht aus dem Ruder zu laufen, als Marina, deren Mann ebenfalls jede Menge Geheimnisse hat, von der Ermordung eines der Mädchen erfährt und versucht, das Verbrechen eher schlecht als recht zu vertuschen.