"Reden, bis die Themen wirklich ausdiskutiert sind. Ohne Hektik, ohne Limit." So beschrieb Welt vor knapp einem Jahr die neue Talkshow "Open End" mit Michel Friedman. Tatsächlich diskutierte Friedman im vorigen Jahr gleich mehrfach über 200 Minuten lang mit seinen Gästen.
Es war ein ohne Zweifel ungewöhnliches Format, doch schon nach wenigen Ausgaben wurde es still um "Open End". Aus gutem Grund: Eine Fortsetzung wird es nicht geben, wie der Nachrichtensender gegenüber DWDL.de bestätigte. "'Open End' war, wie von Beginn an formuliert, für alle ein Experiment. Wir haben sieben richtig gute Sendungen gemacht und tolles Feedback bekommen", so Sendersprecherin Kristina Faßler.
Warum also geht es trotzdem nicht weiter? Faßler: "Ein Format, das das Versprechen open end ernst nimmt, und das haben wir mit Sendungen von bis zu knapp vier Stunden getan, bedeutet wirklich sehr großen Aufwand bei allen Teams." Ein Aufwand, den die Beteiligten offensichtlich im Vorfeld ein wenig unterschätzten.
Gleichwohl soll die Zusammenarbeit mit Michel Friedman, dessen Vertrag vor einem Jahr bis Ende 2023 verlängert wurde, fortgesetzt werden. "Michel Friedman ist weiterhin für uns ein gefragter und geschätzter Politikexperte auf Welt. Er war beispielsweise bei der Bundestagswahl im Studio und gerade zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz zum Livegespräch geschaltet." Eine Rückkehr seiner wöchentlichen Welt-Talkshow wird es jedoch nicht geben.
Zuletzt hatte der Nachrichtensender mit dem im Vergleich zu "Open End" deutlich klassischer angelegten "Welt Talk" experimentiert, dessen Moderation Chefredakteur Jan Philipp Burgard übernahm (DWDL.de berichtete). Mindestens einmal im Monat soll die neue Sendung ins Programm genommen werden.