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Weil die Auflagen vieler Zeitungen und Zeitschriften sinken, verlieren die Verlage dahinter immer weiter an Macht - und mit ihnen auch die Print-Verbände wie der Bundesverband der Digital- und Zeitungsverleger (BDZV), dessen Präsident Mathias Döpfner zuletzt wegen fragwürdigen Aussagen in der Kritik stand, sich aber in Amt in Würden halten konnte. Die Funke Mediengruppe bringt nun eine Fusion sämtliche Print-Verbände ins Spiel - wenn auch als langfristige Vision. 

So berichten unter anderem "Meedia" und "Horizont" von einem internen Funke-Papier, das in der Branche aktuell die Runde macht. Funke selbst bezeichnet das Stück gegenüber "Horizont" als einen "Versuch, eine Diskussion um die Zukunft einer schlagkräftigen Interessensvertretung anzustoßen". Funke fordert aufgrund zahlreicher Probleme eine Neuorganisation ohne "Denkverbote". 

Nach dem Willen des Verlags soll überlegt werden, wie die zehn Landesverbände des BDZV enger an den Bundesverband rücken könnten, Funke wirft auch die Frage auf, ob die Landesverbände "wirklich noch bestehen bleiben müssen". Außerdem will Funke eine bessere Interessensvertretung für Lokalmedien, kleinere Verlage fühlen sich im BDZV schon lange nicht mehr gut repräsentiert. Außerdem will man eine Neuordnung von verschiedenen Abteilungen sowie mehr Effizienz in der Gattungskommunikation. 

Und dann bringt Funke eben auch eine mögliche Fusion mit anderen Print-Verbänden ins Spiel. Angesichts von sinkenden Auflagen, staatlichen Vorgaben wie dem Mindestlohn und dem wachsenden Einfluss von US-Konzernen könne eine Fusion der Verbände sinnvoll sein, heißt es. In dem Funke-Papier werden hier neben dem BDZV unter anderem auch der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) und der Verband Deutscher Lokalzeitungen (VDL) genannt. Voraussetzung sei, dass sich alle Mitglieder in einer gemeinsamen Interessensvertretung auch tatsächlich angemessen vertreten fühlen, so Funke. "Hierfür müssen kluge strukturelle, personelle und auch kulturelle Grundlagen geschaffen werden."

Die Rede ist außerdem auch von ein "personeller Neuanfang in der ehrenamtlichen Struktur". Funke stellt unter anderem die Präsidentenstruktur des BDZV infrage - und damit den Posten von Mathias Döpfner. Der Springer-Chef musste sich nach seinen fragwürdigen Aussagen, unter anderem verglich er das heutige Deutschland mit der DDR, auch viel Kritik aus dem BDZV anhören. Nachdem er sich zunächst noch versuchte zu erklären, räumte Döpfner später einen Fehler ein und entschuldigte sich. Im November entschied der Verband dann, dass Döpfner Präsident bleibt. 

Am 14. Februar findet eine vorgezogene Delegiertenversammlung des BDZV statt. Dann wird wohl auch das Funke-Papier unter den Mitgliedern diskutiert werden. Und vielleicht ist das der Anfang vom Ende der Vielstaaterei unter den Verleger-Verbänden.