221,84 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten zählte Netflix zum Jahresende 2021, 18,18 Millionen mehr als noch genau ein Jahr zuvor. Der Streaming-Riese wächst somit weiter in ordentlichem Tempo - aber nicht mehr so schnell wie in den vorherigen Jahren. 2020 bildete hier mit einem gewaltigen Schub zu Beginn der Pandemie noch eine Ausnahme, doch auch in den Vor-Pandemie-Jahren 2018 und 2019 war der Abo-Zuwachs stärker. Im vierten Quartal wurde die selbst aufgestellte Prognose minimal unterschritten, hier kamen 8,3 statt 8,5 Millionen neue Abonnentinnen und Abonnenten dazu.

Als einen der Gründe benennt Netflix in seinem Brief an die Aktionäre, der im Rahmen der Geschäftszahlen veröffentlicht wurde, die härter werdende Konkurrenz: "Die Verbraucher hatten schon immer eine große Auswahl, wenn es um ihre Freizeitgestaltung ging - ein Wettbewerb, der sich in den letzten 24 Monaten noch verschärft hat, da Unterhaltungsunternehmen auf der ganzen Welt ihr eigenes Streaming-Angebot entwickeln. Während dieser zusätzliche Wettbewerb unser Wachstum etwas beeinträchtigen mag, wachsen wir weiterhin in jedem Land und jeder Region, in der diese neuen Streaming-Alternativen gestartet sind." Außerdem verweist man darauf, dass bislang weniger als zehn Prozent der gesamten Fernsehnutzung in den USA auf Netflix entfallen - hier liege demnach noch enormes Wachstumspotential.

Netflix Abo-Wachstum © Netflix

In seinem Heimatmarkt will man die Einnahmen auch mit einer gerade durchgeführten Preiserhöhung steigern, die in den nächsten Wochen dann auch für Bestandskunden greift. Der Standard-Tarif verteuerte sich um 1,5 US-Dollar auf 15,49 im Monat, der Basis-Tarif ohne HD liegt nun bei 9,99 Dollar, der Premium-Tarif bei 19,99 Dollar. Auch das dürfte allerdings dazu beitragen, dass das Abo-Wachstum in den ersten Monaten des Jahres nach Netflix-Prognosen noch etwas geringer ausfallen wird, wie aus dem veröffentlichten Chart hervorgeht. Dazu komme, dass die mutmaßlich zugkräfigsten Inhalte wie etwa die zweite "Bridgerton"-Staffel erst zum Quartalsende erwartet werden. Letztlich erwartet man hier unterm Strich nur 2,5 Millionen neue Abonnentinnen und Abonnenten nach vier Millionen im letzten Jahr.

Auch wenn das Abo-Wachstum also zuletzt etwas nachließ: Die Einnahmen stiegen auch 2021 weiter deutlich. Der Umsatz erhöhte sich im Gesamtjahr auf 29,7 Milliarden US-Dollar, ein Plus von fast 19 Prozent. Der Netto-Gewinn erhöhte sich von 2,8 auf 5,1 Milliarden US-Dollar. Der Free Cash Flow war anders als im vergangenen Jahr trotzdem wieder leicht negativ und lag bei -160 Millionen US-Dollar. Ab 2022 möchte Netflix dann aber dauerhaft einen positiven Free Cash Flow generieren, also mehr Geld einnehmen als ausgeben.