Von einem "Kraftakt" in Bezug auf die Verlängerungen der Dailynovelas "Rote Rosen" und "Sturm der Liebe" sprach ARD-Programmdirektorin Christine Strobl Anfang Dezember im Interview mit DWDL.de. Beide Nachmittagsprogramme des Ersten waren um ein weiteres Jahr, also bis Ende 2023, verlängert worden – und das, obwohl offen infrage stand, ob sich die öffentlich-rechtliche Anstalt künftig noch fiktionale Nachmittagsprogramme leisten kann. Jener große und Anfang Dezember nicht näher beschriebene "Kraftakt" sei möglich geworden, so Strobl, weil sich auch die beiden Produktionsgesellschaften ins Zeug gelegt hätten, erklärte die ARD-Managerin mit Blick auf Studio Hamburg Serienwerft ("Rote Rosen") und Bavaria Fiction ("Sturm der Liebe").



Die Bavaria hat dabei in Bezug auf ihre Geschichten offenbar eine zusätzliche Geldquelle aufgetan. Bereits ab diesem Mittwoch, 22. Dezember, wird Netflix 250 Episoden der Serie zum Abruf zur Verfügung stellen, wie auf der Plattform des Streamingdienstes bereits angekündigt wird. Erstmals ist das Format somit abseits einer ARD-Plattform oder eines ARD-Kanals verfügbar. Netflix steigt mit Folge 3265 ein, lädt also alle Episoden der 16. Staffel hoch. Die 16. Staffel wurde in den Jahren 2019 und 2020 im Ersten ausgestrahlt und erzählte rund ein Jahr lang die Liebesgeschichte zwischen der Obstbäuerin Franzi Saalfeld und Tim Saalfeld, dem verschollenen Sohn von Hotelbesitzer Christoph Saalfeld.

Das von Netflix kommende Geld dürfte ein Pfund im Ringen um eine Verlängerung der Produktion über das Jahr 2022 hinaus gewesen sein. Ohne genaue Zahlen zu nennen, ist "Sturm der Liebe" auf Abruf eines der erfolgreichsten Formate in der ARD-Mediathek. Ende 2019 berichtete die ARD einigen Wochen vor Ablauf des Kalenderjahres von um die 60 Millionen Abrufen in den Monaten des Jahres. Dabei ist wie immer unbekannt, wie lange ein Zuschauender sich eine Folge auch wirklich angesehen hat.

Neben "Sturm der Liebe" wurde auch "Rote Rosen" verlängert. Die Serie aus Lüneburg ist unterdessen noch nicht für einen Streamingdienst angekündigt. Welchen "Kraftakt" die Produzenten der im Norden spielenden Dailynovela geleistet haben, ist somit noch unbekannt.

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