Schon seit mehr als 25 Jahren arbeitet Roman Rafreider beim ORF. Zunächst im Landesstudio Vorarlberg, 1999 stieß er schließlich zur Nachrichtenredaktion der "Zeit im Bild". Seither präsentiert er auch einige Ausgaben der Nachrichtensendung, etwa wie "ZiB Nacht" oder den "ZiB Flash". Für diese beiden Sendungen war er auch am Dienstagabend eingeteilt - doch schon bei der "ZiB Flash"-Ausgabe um kurz vor 22 Uhr war klar, dass mit dem Moderator etwas nicht stimmte.
Rafreider hatte auffällige Sprachprobleme, lallte bei vielen Begriffen und bezeichnete die Omikron-Variante des Coronavirus als "Booster-Variante". Zunächst war unklar, was der Grund für die Aussetzer des Moderators waren. Nun ist klar: Es waren offenbar keine gesundheitlichen Probleme im klassischen Sinne, die Rafreider beeinträchtigten.
Gegenüber DWDL.de teilt der ORF mit, dass man den Vorfall bedauere. Rafreider sei umgehend suspendiert worden. Ein Sendersprecher teilt mit: "Der Fall und dienstrechtliche Konsequenzen werden heute von der Personalabteilung geprüft." Rafreider selbst habe sich noch am Abend intern für den Vorfall entschuldigt und mit persönlichen Gründen erklärt, heißt es vom ORF.
Im Sender musste man nach der "ZiB Flash"-Ausgabe kurzfristig umdisponieren, denn eigentlich sollte Rafreider um 23 Uhr auch die "ZiB Nacht" moderieren. Die Sendung wurde um rund 45 Minuten nach hinten geschoben, präsentiert wurde sie letztlich von Rafreiders Kollegen Martin Thür. Der "ZiB Flash" war nur kurz in der ORF TVthek zu finden und wurde dort schnell entfernt. Unklar bleibt vorerst, wie es dazu kommen konnte, dass Rafreider in seinem Zustand überhaupt auf Sendung kam. Hier haben offenbar Kontrollmechanismen versagt.
Die Zukunft des Moderators beim ORF ist nach dem Vorfall ebenfalls unklar. Vor wenigen Jahren musste Rafreider schon einmal zwangsweise in eine Bildschirmpause, nachdem Boulevardmedien über angebliche häusliche Gewalt in Zusammenhang mit dem Moderator berichtet hatten. Das Ermittlungsverfahren wurde schließlich eingestellt und Rafreider kehrte zurück zum ORF - zunächst hinter der Kamera, im März 2020 aber auch wieder davor.