Mit Steffen Seibert war in den zurückliegenden Jahren ein Journalist der Sprecher der Bundesregierung. Und es sieht so aus, als ob dem Sprecherteam auch künftig ein Journalist angehören wird. So berichtet der "Spiegel", dass Wolfgang Büchner stellvertretender Regierungssprecher der Ampel werden soll. Büchner war zwischen 2013 und 2014 Chefredakteur des "Spiegel", zuvor arbeitete er in gleicher Position bei der dpa. Nach seiner Zeit beim "Spiegel" arbeitete Büchner für die Schweizer "Blick"-Gruppe sowie Madsack. Seit einigen Monaten ist er Berater der Kommunikationsagentur MSL Group.
In das Team der Regierungssprecher berufen werden soll Büchner nun auf Vorschlag der FDP und dessen Chef Christian Lindner. Der bestätigt das gegenüber dem Nachrichtenmagazin und erklärte, Büchner habe die FDP in den vergangenen Monaten in Sachen Kommunikation intensiv beraten. "Dabei habe ich ihn als hochprofessionellen, verantwortungsvollen Kommunikationsexperten kennengelernt", so Lindner. Er sei davon überzeugt, dass Büchner einen "wertvollen Beitrag dazu leisten wird, die Arbeit der neuen Bundesregierung angemessen zu kommunizieren".
Ganz fix ist die Personalie aber noch nicht, denn die Bestellung des Regierungssprechers und der beiden Stellvertreter muss noch vom neuen Kabinett bestätigt werden. Es ist aber nicht davon auszugehen, dass Büchner hier abgelehnt wird. Fest steht bereits, dass Steffen Hebestreit erster Regierungssprecher wird, er arbeitet derzeit noch für Bundesfinanzminister und den designierten Kanzler, Olaf Scholz. Hebestreit hat in der Vergangenheit ebenfalls als Journalist gearbeitet und unter anderem für "Frankfurter Rundschau" und "Berliner Zeitung" geschrieben. Welche Person die Grünen zum Vize-Regierungssprecher machen, ist unterdessen noch unklar.
Büchner selbst sagt gegenüber dem "Spiegel", er habe das Angebot von Christian Lindner sehr gerne angenommen. "Das Projekt der Ampel, diesen politischen Aufbruch in unserem Land kommunikativ zu begleiten, ist eine unwiderstehliche Herausforderung".