Foto: MTV Networks"Die beste Idee zählt", sagt Markus Andorfer, Senderchef bei Comedy Central und kontert damit auf die Frage, wieso die Viacom-Tochter Brainpool kein Format für das deutsche Comedy Central produziert. Seit Monaten ist bekannt, dass das Verhältnis zwischen Konzernmutter und Produktionsfirma angespannt ist. "Wir arbeiten mit den Produzenten, die uns die besten Ideen liefern und leider ist da bisher von Brainpool nichts dabei gewesen", so Andorfer (auf dem Foto rechts zusammen mit "Knacki" Deuser). Die Tatsache, dass die Produktionsfirma zur Sendergruppe gehört, sei "nicht ausschlaggebend".

Der Anteil lokaler Produktionen ist dennoch relativ hoch. "Das werden am Ende des ersten jahres gut 25 Prozent sein", kündigt Andorfer an und ergänzt: "Mittelfristig in zwei bis drei Jahren gehe ich davon aus, dass wir mindestens ein Drittel Eigenproduktionen im Programm haben."

Damit will sich Comedy Central auch dem lokalen deutschen Humor anpassen, aber nicht völlig darauf ausrichten. Andorfer: "Wir sind sicher weniger schwarz im Humor als die Briten und es ist sicher deutlich kalauerorientiert als in anderen Ländern. Aber wir wollen eben zeigen, welche Facetten Comedy haben kann und ein dementsprechend ein breites Spektrum bieten."
 


Den späten Start von Comedy Central in Deutschland - immerhin nach Polen - erklärt Andorfer mit der bisher nicht gegebenen Möglichkeit den Sender mit großer Reichweite zu starten. Das sei erst mit VIVA Plus möglich gewesen. Der Musiksender muss für Comedy Central weichen. Andorfers provokante These: "Drei Musiksender im deutschen FreeTV braucht keiner. Die Sparten und speziellen Genres finden sie im PayTV. Allein wir haben dort sechs PayTV-Sender im Angebot." Die Tatsache, dass ein Musiksender eingestellt wird, sieht er nicht als Beleg für eine Krise beim Musikfernsehen. "Drei sind eben nur einer zu viel."