Eishockey-Fans, die im Free-TV die Übertragungen der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sehen wollen, werden sich schon in wenigen Tagen umstellen müssen. Mitten in der Saison - und damit völlig überraschend - steigt Sport1 aus eigenem Wunsch aus den Live-Übertragungen aus. Schon am kommenden Sonntag wird mit der Begegnung Adler Mannheim gegen EHC Red Bull München das letzte Spiel bei dem Sportsender zu sehen sein.
Eigentlich hätte die Sublizenzierung, die Sport1 mit der Telekom geschlossen hatte, noch bis zum Ende der Saison 2023/24 gegolten. "Unsere Entscheidung ist vor allem begründet auf einer möglichst optimalen Bewirtschaftung unserer Programmflächen und alternativer Programmoptionen für diese Flächen", erklärte Olaf Schröder, Vorstandsvorsitzender der Sport1 Medien AG und Vorsitzender der Sport1-Geschäftsführung, den Schritt.
An die Stelle von Sport1 tritt dafür nun ServusTV Deutschland, das schon ab dem 5. Dezember im Rahmen der "Servus Hockey Night powered by MagentaSport" jeweils sonntags ein DEL-Spiel zeigen wird. Die Partnerschaft läuft bis zum Ende der Saison 2023/2024. Für die kommenden Saisons Spielzeiten umfasst die Sublizenz 26 Spiele der Hauptrunde und bis zu 21 Spiele in den Playoffs. Alle Spiele werden derweil unverändert bei MagentaSport zu sehen sein.
ServusTV baut Sport-Angebot weiter aus
Für ServusTV ist es ein Comeback: Schon einmal hatte der Privatsender in der Vergangenheit die Rechte an der Eishockey-Liga erworben und mit großem Aufwand übertragen - die Quoten blieben damals allerdings zumeist überschaubar. Und doch passt der neuerliche Erwerb zur jüngsten Strategie des Privatsenders, verstärkt auf Live-Sport zu setzen. So sorgt hierzulande etwa die MotoGP für gute Quoten, in Österreich hat ServusTV sogar die Formel 1 und die Champions League im Programm.
Sport1-Chef Olaf Schröder betont indes, dass die Sportart Eishockey trotz des DEL-Ausstiegs "weiter zu unseren Kernsportarten" zählt, sagte er mit Verweis auf die Eishockey-WM und die Champions Hockey League, die exklusiv auf Sport1 im Free-TV übertragen werden. Doch die DEL findet künftig eben bei der Konkurrenz statt.