Noch bevor am Dienstag die Ergebnisse einer neuen Studie zu Vielfalt im Fernsehen vorgestellt wurden, kündigte RTL an, dass die Rolle der Yvonne Bode bei "GZSZ" ab sofort als blind erzählt wird. Damit gibt es bei der von UFA Serial Drama produzierten täglichen Serie künftig auch eine Figur, die eine sichtbar schwere Behinderung hat - im deutschen Fernsehen ist das bislang noch eine absolute Ausnahme.
"Ich habe sehr großen Respekt davor, diese Geschichte so wahrhaftig wie möglich zu verkörpern. Es ist nicht nur schwierig, als sehender Mensch ‘blind’ zu spielen, sondern mir liegt sehr viel daran, diese Geschichte glaubhaft und mit dem größten Respekt vor tatsächlich betroffenen Menschen rüberzubringen", sagt Schauspielerin Gisa Zach über die Veränderungen bei ihrer Figur.
Tatsächlich ist die Darstellung nicht ganz unproblematisch. Menschen mit Behinderungen fordern immer wieder, dass sie im Fernsehen stärker als bislang vorkommen. Allerdings sollen diese Rollen dann authentisch besetzt werden. Das heißt: Blinde Figuren sollen möglichst auch mit blinden Schauspielerinnen und Schauspielern besetzt werden. So wie jetzt kommt es noch recht häufig vor, dass Menschen einfach eine Behinderung spielen. Bei "GZSZ" ist das sicherlich noch einmal ein Sonderfall, weil es die Rolle schon vor der Behinderung gab.
Sie selbst habe viel im Internet recherchiert und mit betroffenen Menschen gesprochen, sagt Gisa Zach. Außerdem habe sie sich im Alltag darauf konzentriert, "mir vorzustellen, wie ich mit Situationen umgehen würde , wenn ich nicht sehen könnte". Zach: "Es ist für Blinde, glaube ich, wie für alle Menschen mit Einschränkungen wichtig, sie so sensibel und gleichzeitig so selbstverständlich wie möglich zu behandeln und zu integrieren. Und durch Aufklärung vorhandene Scheu oder Unsicherheiten abzubauen."