Im Schnitt nutzt jeder Deutsche also sieben Stunden pro Tag Medien. Die Gesamtreichweite von Bewegtbild liegt bei 89 Prozent täglich, 66 Prozent entfallen auf das Medium Fernsehen. Treiber der Bewegtbild-Nutzung ist aber nicht mehr das TV, sondern die non-linearen Plattformen. 29 Prozent der Videonutzungszeit pro Tag erfolgt zeitsouverän über das Internet – das sind zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
Bei den Zuschauerinnen und Zuschauern unter 30 Jahren ist das non-lineare Schauen bereits der Normalfall: Der Anteil der zeitunabhängigen Nutzungsdauer steigt hier auf 78 Prozent, das sind sieben Prozentpunkte mehr als bei der vorangegangenen Erhebung. Auch die TV-Sender profitieren von dem Trend der zeitunabhängigen Nutzung: Die Mediatheken erreichen innerhalb einer Woche mittlerweile 38 Prozent der Bevölkerung – ein Zugewinn von fünf Prozentpunkten.
Für die Studie wurden zwischen Ende Januar und Ende April dieses Jahres 2.001 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren befragt. In diesem Zeitraum waren es übrigens vor allem die mittelalten Personen, die ihre Mediennutzung deutlich ausgebaut haben. Die 30- bis 49-Jährigen steigerten ihre Mediennutzungsdauer um fast eine halbe Stunde auf 396 Minuten. Auch hier ging der größte Aufschlag auf das Konto von zeitunabhängig nutzbaren Plattformen.
Krupp: "Wir sind weiterhin unverzichtbar"
Die Studie bescheinigt zudem den Öffentlich-Rechtlichen einen unverändert hohen Stellenwert: 81 Prozent gaben an, dass sie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch in Zukunft für unverzichtbar halten würden. Der Intendant des Hessischen Rundfunks und Vorsitzende der ARD/ZDF-Forschungskommission, Manfred Krupp, sagt: "Die Zahlen zeigen: Wir sind weiterhin unverzichtbar. Für die Menschen besonders wichtig sind die regionalen Inhalte – ein Teil des Markenkerns der ARD. Das ist ein tolles Ergebnis und ein großer Ansporn für uns. Die Studie zeigt auch, dass wir in der ARD mit unserer Digitalstrategie auf dem richtigen Weg sind: Wir verlieren die linearen Programme nicht aus dem Blick und setzen gleichzeitig auf Mediathek und Audiothek, die vom Publikum immer stärker genutzt werden."
Der ZDF-Intendant Thomas Bellut: "Die Studie zeigt, dass unsere Inhalte, egal ob linear oder zeitunabhängig verbreitet, für die meisten Menschen in Deutschland relevant und unverzichtbar sind. Das bestärkt uns in unserer Arbeit. Mit gut recherchierten, glaubwürdigen Informationen aber auch mit hochwertiger Unterhaltung wollen wir die ganze Gesellschaft erreichen. Dafür entwickeln wir das Programm und die ZDFmediathek kontinuierlich weiter."