Der WDR hat Monika Wulf-Mathies erneut um Unterstützung gebeten. Die 79-Jährige soll in den kommenden Wochen und Monaten den angestoßenen Kulturwandel im Unternehmen bewerten und auch unterstützen. Die ehemalige EU-Kommissarin war bereits 2018 von WDR-Intendant Tom Buhrow um Hilfe gebeten worden. Damals häuften sich #MeToo-Fälle im WDR, Wulf-Mathies wurde daraufhin mit einer Aufarbeitung beauftragt.
Das für den WDR damals vernichtendes Urteil lautete: Es braucht einen Kulturwandel. Kosmetische Korrekturen würden nicht ausreichen, hieß es damals. Und wie weit der Sender auf diesem Weg ist, soll Wulf-Mathies nun überprüfen. Verwaltungsdirektorin Katrin Vernau und Personalratsvorsitzende Christiane Seitz haben als Verantwortliche für den Kulturwandel-Prozess bereits zwölf Maßnahmen umgesetzt. So wurden nach Angaben des WDR Instrumente wie Führungskräfte-Feedbacks und Klimaanalysen eingeführt. Außerdem seien die Gespräche mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neu konzipiert worden.
Nun wird dieser Prozess evaluiert. Klären soll Monika Wulf-Mathies die Fragen, was geschafft wurde und wo nachjustiert werden muss. Bei der Klärung dieser Fragen soll sie auch Gespräche im Sender führen. Intendant Tom Buhrow sagt: "Ein gutes Betriebsklima ist elementar wichtig für den Erfolg von Unternehmen – das gilt auch für den WDR. Wir sind auf einem guten Weg – aber noch nicht am Ziel. Ich freue mich, dass Monika Wulf-Mathies sich bereit erklärt hat, darauf zu schauen, wo wir in unserem Prozess stehen. Ihr unabhängiger Blick von außen war vor drei Jahren sehr wertvoll. Ich bin mir sicher, dass wir von ihrem Eindruck und ihren Empfehlungen auch für unsere nächsten Vorhaben und Entscheidungen profitieren können."