Man schrieb das Jahr 2006 und das Geschäftsmodell von Netflix bestand noch darin, physische DVDs zu verschicken, da startete ProSiebenSat.1 mit "Maxdome" seinen eigenen Streaming-Dienst gegen einen monatlichen Abo-Preis. Doch als sich ProSiebenSat.1 mit Discovery zusammentat, um Joyn aus der Taufe zu heben, wurde das Ende von Maxdome in der bisherigen Form eingeleitet, nachdem es eine Weile einen Parallel-Betrieb gab, wurde das SVoD-Angebot von Maxdome zugunsten von Joyn Plus+ eingestellt.
Doch ganz verschwunden ist die Marke trotzdem nicht: Das sogenannte TVoD-Geschäft - also das Ausleihen oder Kaufen von Filmen und Serien im Einzelabruf - wurde unverändert weiter unter der Marke "Maxdome Store" weitergeführt, gehörte aber offensichtlich nicht mehr zum Kerngeschäft von Joyn. Nun hat Joyn den Maxdome Store zum 1. Oktober an die Videocity GmbH verkauft, eine 100-prozentige Tochter der Splendid Medien
Der Maxdome Store soll unter dem bekannten Namen weitergeführt und das Angebot auf Basis der Filmbibliothek und der Lizenzvereinbarungen von Splendid "perspektivisch" ausgebaut werden. Zum Kaufpreis ist nichts bekannt, allzu teuer dürfte es wohl nicht gewesen sein. In der PM heißt es: "Das Volumen der Transaktion hat keinen Einfluss auf die aktuelle Umsatz- und Ergebnisprognose der Splendid Gruppe". Der Konzernumsatz betrug 2020 43,5 Millionen Euro, wovon 8,9 Millionen Euro auf Umsätze im VoD-Bereich entfielen. Videocity betreibt eine gleichnamige VoD-Plattform für Endkunden, die ebenfalls auf Einzelabrufe setzt, und stellt auch B2B-Kunden ein VoD-Angebot zur Verfügung.
"Im Markt registrieren wir eine zunehmende Übersättigung von Streaming-Abo-Angeboten", erläutert Splendid-CDO Dirk Schweitzer. "Deshalb sehen wir jetzt eine Marktchance, unser Video-on-Demand-Portfolio mit selektiven Akquisitionen zu stärken. Viele Kunden möchten schnell und einfach einzelne Filme oder Sendungen abrufen können, ohne gleich ein Abo abschließen zu müssen. Genau diese Zielgruppe können wir mit unserem Angebot erreichen."