Wenn der Deutsche Schauspielpreis am 3. September verliehen wird, erhält auch Cornelia Froboess eine Auszeichnung. Sie wird für ihr schauspielerisches Schaffen mit dem Ehrenpreis Lebenswerk des Bundesverbands Schauspiel BFFS geehrt. Über diese Auszeichnung entscheidet der Vorstand des BFFS nach Vorschlägen der Mitglieder. Froboess steht damit in einer Reihe mit Kolleginnen und Kollegen wie Dieter Mann , Christine Schorn, Peter Simonischek, Hanna Schygulla, Armin Mueller-Stahl, Rolf Hoppe, Senta Berger, Götz George und Katharina Thalbach.
"Als Kinder- und Teeniestar mit der traumwandlerischen Sicherheit im Auftritt und dem durchlässigen Glanz in der Mimik ausgestattet, bezauberte sie Nachkriegsdeutschland, bediente auch die Sehnsucht nach unbeschwerter Lebensfreude", heißt es in der Begründung des BBFS. "Cornelia Froboess‘ Karrierestationen über den Filmstar der Fünfzigerjahre bis zur gefeierten Theaterschauspielerin an den Münchener Kammerspielen dagegen stellen sich aus heutiger Sicht wie eine leichte und selbstverständliche Metamorphose dar. Ob Komödie oder unter die Haut gehendes Drama, sie lässt alles selbstverständlich und beneidenswert leicht aussehen und schafft es, den Kern ihrer überaus einnehmenden Persönlichkeit in ihren Rollen auf eine Weise erstrahlen zu lassen, die die Zuschauer in dem Wunsch schweben lässt, immer mehr und noch mehr davon zu erleben."
Darüber hinaus wurde nun auch bekannt, dass der Vorstand des BBFS die Initiatorinnen und Initiatoren der der Kampagne und des Netzwerks #ActOut, Karin Hanczewski und Godehard Giese, sowie das Netzwerk Queer Media Society, hier konkret Kai Pieck, mit dem Ehrenpreis Inspiration ehren. Queer Media Society hat die #ActOut-Kampagne maßgeblich unterstützt. Hanczewski, Giese und Pieck werden nun stellvertretend für alle Beteiligten geehrt.
Unter dem Hashtag wurde Anfang des Jahres ein Maifest veröffentlicht, auf das sich 185 Schauspielerinnen und Schauspieler verständigt hatten. Sie alle outeten sich damals als queer (DWDL.de berichtete). "Nichts ist so stark wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist", heißt es nun in der Begründung des BBFS zum Preis. "Aber von selbst setzt sie sich nicht um. Darum danken wir jenen 185 Kolleg*innen, die im Februar diesen Jahres zusammen mit Journalist*innen der Süddeutschen Zeitung das Manifest, die Kampagne und das Netzwerk #ActOut ins Leben gerufen, organisiert und umgesetzt haben. Damit haben sie klug, beherzt und mutig die Gunst der derzeit hohen gesellschaftlichen Akzeptanz für Themen im Zusammenhang mit Diversität genutzt und einen maximalen Fokus auf die Tatsache gelenkt, dass es viele Arten zu sein, zu leben und zu lieben gibt."