Vor etwas mehr als einem Jahr gestartet, ist FYEO in seiner jetzigen Form schon bald wieder Geschichte. Am Vormittag hat ProSiebenSat.1 eine neue Audio-Strategie angekündigt, die das Ende der Audio-App mit ihrem Bezahlmodell bedeutet. Auch wenn Katharina Frömsdorf, die als Geschäftsführerin der Seven.One AdFactory auch für den Bereich Seven.One Audio verantwortlich ist, betont, dass sich FYEO "zu einer starken Content-Brand" entwickelt hat - stark genug, um sich als eigene Plattform gegen die stetig wachsende Konkurrenz von Spotify & Co. behaupten zu können, war sie dann doch offensichtlich nicht.
Man glaube, "dass unser App-Geschäftsmodell auf dem hochdynamischen Audio-Subscription-Markt wirtschaftlich dauerhaft nicht attraktiv genug ist", räumte Frömsdorf nun ein. "Deshalb werden wir die App zum Herbst 2021 einstellen und FYEO als starke Content-Marke auf unterschiedlichen Plattformen distribuieren. Das führt zu mehr Reichweite und besserer Monetarisierung für unseren starken Content." Die FYEO-Inhalte sollen daher schrittweise unter der FYEO-Dachmarke etwa bei Apple Podcasts zur Verfügung gestellt werden.
Veränderungen gibt es auch mit Blick auf die Vermarktung: Mit der Einführung eines AdServers ab Mitte Juli will man den Werbekunden durch die Ausspielung auf allen Streamingdiensten "noch höhere Reichweiten und genaueres Targeting" versprechen. "Die künftige Ausspielung unserer Werbung ausschließlich über den AdServer ist ein weiterer Meilenstein, der uns dabei helfen wird, unsere Marktführerschaft im Bereich Native Advertising weiter auszubauen", so Katharina Frömsdorf über die Audio-Pläne von ProSiebenSat.1.
Eigenen Angaben zufolge hat sich Seven.One Audio im vergangenen Jahr an die Spitze der nativen Audio-Vermarkter gesetzt, hält die exklusiven Rechte an zahlreichen Podcasts wie u.a. "Baywatch Berlin" oder "Mord auf Ex". Wie nun bekannt wurde, vermarktet Seven.One Audio seit Monatsbeginn auch den von Studio Bummens produzierten Podcast "Apokalypse & Filterkaffee" mit Micky Beisenherz.