Auf eine vor zwei Monaten ausgeschriebene Redaktionsstelle seien 90 Bewerbungen gekommen. "Wir haben das als Ansporn genommen, schneller zu wachsen als geplant, und sogar gleich zwei Stellen geschaffen", sagt Rosenkranz in einer Pressemitteilung. "Dass wir auch Frauen in unserem Redaktionsteam haben, war längst überfällig." Stefan Niggemeier spricht unterdessen von einem "großen Schritt". Niggemeier: "Wir glauben, dass es nach wie vor einen riesigen Bedarf an guter, seriöser, unabhängiger Medienkritik gibt, ganz besonders in diesem Wahljahr. Übermedien hat großes Potential, das wir noch nicht annähernd ausgeschöpft haben. Wir fangen gerade erst an."
"Übermedien" finanziert sich ausschließlich über die Gelder der Abonnentinnen und Abonnenten. Um die zwei neuen Stellen zu finanzieren, fährt man daher gerade eine Kampagne, um auf mehr als 7.000 Abos zu kommen, derzeit sind es 5.668.
"Medien bilden, lenken, festigen Meinungen", sagt Menschner. "Sie kritisieren Politik, Sport, Kultur – und vor allem Menschen. Auch Medien müssen deshalb kritisiert werden – unideologisch und unabhängig. Deswegen ist Übermedien so wichtig!" Und Ajmone Kuqi ergänzt: "Übermedien macht, was sich viele Medien nicht trauen: Andere Medien zu kritisieren. Dabei ist das elementar. Ohne Kritik und gute Fehlerkultur leidet die Glaubwürdigkeit. Übermedien kritisiert unabhängig, fair und schonungslos – und das ist gut so."