John de Mol, der Eigentümer von Talpa Network, erinnerte am Dienstag daran, die Firma Talpa gegründet zu haben, um ein starkes niederländisches Medienunternehmen aufzubauen, das in der Lage ist, mit den wachsenden globalen Plattformen zu konkurrieren. Die geplante Fusion ist ein großer Schritt auf diesem Weg. Sie werde, wie er es nennt, nun genau dies ermöglichen. Für ihn selbst bietet sie noch einen weiteren Vorteil. "Zusätzlich erlaubt es mir, mich wieder voll und ganz auf das zu konzentrieren, was ich am liebsten mache: Die Kreation und Entwicklung neuer innovativer Inhalte", sagt John de Mol.
Sauvé soll neue Firma leiten
Im künftigen Unternehmen wird Talpa Network TV-, Radio-, Print-, Digital-, E-Commerce- und andere Vermögenswerte einbringen und im Gegenzug 30 Prozent an einem erweiterten RTL Nederland erhalten. Die RTL Group hält künftig 70 Prozent der zusammengeführten Gruppe und wird RTL Nederland im Konzernabschluss auch weiterhin voll konsolidieren können. RTL-Nederland-CEO Sven Sauvé soll auch nach Abschluss der Transaktion Chef bleiben und dann die zusammengeführte Gruppe leiten. Er erklärt: "Die aktuellen Veränderungen in der Medienbranche zeigen, wie wichtig starke nationale Medienunternehmen sind, die lokales Storytelling beherrschen und erheblich in digitale Innovationen, soziale und kulturelle Relevanz und unabhängigen Journalismus investieren. Diese spannende neue Phase gibt uns die Möglichkeit, Investitionen in Inhalte, Technologie und Daten zu erhöhen, um eine wettbewerbsfähige und differenzierte Alternative zu globalen Tech-Unternehmen zu schaffen."
Pim Schmitz, aktuell CEO von Talpa Network, zieht derweil als Vertreter von Talpa in den neuen Aufsichtsrat von RTL Nederland ein. Elmar Heggen (COO und Deputy CEO der RTL Group) leitet diesen. Schmitz sieht keinen besseren Zeitpunkt zur Bündelung der Kräfte als diesen, während Heggen findet, die Fusion zeige, "dass eine Zusammenführung nationaler, privater Sendergruppen in einem sich schnell verändernden Umfeld eine starke und nachhaltige Basis für zukünftiges Wachstum im Sinne aller Aktionäre schafft."
Fakt ist: Die neue Firma ist ein echtes Schwergewicht. 2020 hätte sie einen Umsatz von 909 Millionen Euro und einen operativen Gewinn von 84 Millionen Euro erwirtschaftet. Nach Unternehmensangaben belaufen sich die Content-Investitionen der neuen Gruppe auf jährlich über 400 Millionen Euro.