Die Erträge aus dem Rundfunkbeitrag lagen 2020 bei rund 8,1 Milliarden Euro. Das geht aus dem Jahresbericht hervor, den der Beitragsservice nun vorgelegt hat. Der überwiegende Anteil der Erträge, konkret 7,96 Milliarden Euro, flossen an ARD, ZDF und Deutschlandradio. Die restlichen 153 Millionen Euro gingen an die Landesmedienanstalten, die sich ja ebenfalls aus dem Rundfunkbeitrag finanzieren.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Erträge aus dem Rundfunkbeitrag damit um rund 0,5 Prozent gestiegen - und das trotz Corona und der Möglichkeit der Beitragsfreistellung für Betriebsstätten, die im Zuge des Lockdowns schließen mussten. Gesunken sind 2020 allerdings die zum Rundfunkbeitrag angemeldeten Wohnungen, hier sank die Anzahl um rund 0,5 Prozent auf 39,7 Millionen Haushalte. Hauptgrund dieser Entwicklung ist nach Angaben des Beitragsservice der Abschluss des 2018 gestarteten bundesweiten Meldedatenabgleichs.
Weil wegen der Pandemie Meldeämter lange geschlossen waren, habe es weniger Neuanmeldungen gegeben, so der Beitragsservice. "Der kommende bundesweite Meldedatenabgleich im Jahr 2022 wird den rückläufigen Trend im Wohnungsbestand des Beitragsservice voraussichtlich wieder auffangen", schätzt Bernd Roßkopf, Leiter des Geschäftsbereichs Finanzen und Services beim Beitragsservice. 2020 sank übrigens auch die Zahl der Personen, die aus sozialen Gründen vom Rundfunkbeitrag befreit waren. Sie lag Ende 2020 bei knapp 2,6 Millionen - rund 2,3 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Je nach Ausmaß und Dauer der Pandemie erwartet der Beitragsservice jedoch "spürbare Ertragsauswirkungen" im laufenden Jahr. Gut möglich etwa, dass die Zahl der Befreiungen 2021 deutlich ansteigen wird. Hintergrund: Personen, die aufgrund der Pandemie ihren Arbeitsplatz verloren haben, beziehen in der Regel zunächst Arbeitslosengeld I und haben damit noch keinen Anspruch auf eine Befreiung. "Der Beitragsservice rechnet damit, dass die Zahl der Empfänger/-innen von ALG II ab dem Jahr 2021 ansteigen wird", so Roßkopf.