Nun will man das Problem, das in ähnlicher Form schon seit vielen Jahren besteht, endlich auflösen. Julia Becker ist bereits seit 2018 Aufsichtsratsvorsitzende bei Funke - und will nach Angaben der "Welt" mit ihren Geschwistern rund 280 Millionen Euro in die Hand nehmen, um Schubris und Holthoff-Pförtner aus dem Konzern herauszukaufen. Nach Angaben der Tageszeitung seien die Verträge auch schon unterschriftsreif.
Die "Welt" beruft sich in ihrer Berichterstattung auf "Verhandlungskreise", von Funke gibt’s dazu aber noch keine Bestätigung. Man gebe "keine Stellungnahme" ab und nehme zu "Gerüchten und Spekulationen grundsätzlich keine Stellung", heißt es von einem Funke-Sprecher gegenüber der "Welt".
Vom Führungstrio bleibt nur Rüth?
Wie die "Welt" darüber hinaus berichtet, soll es Schubries und Holthoff-Pförtner, der übrigens auch Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen ist, vor allem um hohe Dividenden gegangen sein. Becker, Marx und Wilke dagegen hätten in das Unternehmen und sein "journalistisches Profil" investieren wollen. Zur Funke Mediengruppe gehören Regionalzeitungen wie die "Berliner Morgenpost", die "Westfalenpost", die "Westfälische Rundschau" oder auch die "Thüringer Allgemeine". Hinzu kommen etliche Programm- und Frauenzeitschriften wie "Hörzu", "Bild der Frau", "die aktuelle", "Neue Welt" oder "Das goldene Blatt".
Bewahrheiten sich die Übernahme-Spekulationen, wird es wohl auch in der Funke-Führung zu Veränderungen kommen. Die "Welt" berichtet schon jetzt, dass es eine neue Organisationsstruktur geben soll. Von der dreiköpfigen Geschäftsführung soll nur Christoph Rüth bleiben. Andreas Schoo und Michael Wüller haben demnach keine Zukunft mehr bei Funke. Erst im vergangenen Sommer verpasste sich Funke eine neues, rollierendes Modell in der Geschäftsführung. Seither darf jeder der drei Führungspersonen mal für den Konzern sprechen - derzeit ist es noch Andreas Schoo.