Eineinhalb Jahre ist es her, dass die Deutsche Telekom mit der Nachricht überraschte, die Rechte an der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland erworben zu haben. Seither hat sich viel getan - hinter den Kulissen verhandelte die Telekom mit ARD und ZDF mit dem Ergebnis, dass man sich auch die Übertragungsrechte für die auf dieses Jahr verschobene EM sowie die WM 2022 sicherte. Das Versprechen der Telekom: Alle Spiele gibt es nur hier zu sehen. Immerhin zehn Spiele der kommenden Europameisterschaft werden exklusiv bei MagentaTV laufen, darunter auch die Partie zwischen dem amtierenden Europameister Portugal und dem Weltmeister Frankreich am 23. Juni.

Offen war bislang aber noch die personelle Aufstellung, mit der die Telekom ins Turnier ziehen wird. Einen Monat vor dem EM-Start hat das Unternehmen jetzt sein Personal präsentiert. Ganz vorne mit dabei ist Johannes B. Kerner, den die Telekom schon im März als Moderator bestätigt hatte. Aber auch abseits von ihm will man mit bekannten Gesichtern und Stimmen für sich werben. Dazu zählen die Experten Michael Ballack und Fredi Bobic, aber auch Kommentatoren wie Wolff Fuss und Marco Hagemann. Ebenfalls am Mikrofon sitzen darüber hinaus Jan Platte, Benni Zander, Christian Straßburger und Markus Höhner.

Als weiterer Moderator fungiert zudem Sascha Bandermann, während Thomas Wagner als Field Reporter und Anett Sattler als DFB-Reporterin am Start sein werden. Auch Amelie Stiefvatter gehört zum EM-Team der Telekom. Mit Blick auf die Spielanalysen setzt MagentaTV auf Jan Henkel, der einst schon bei Eurosport zusammen mit Matthias Sammer an der Taktiktafel eine gute Figur machte, und bei der EM nun neben Manuel Baum für die Einordnungen zuständig sein wird.

Telekom-PK zur EM © Deutsche Telekom Die Telekom-Manager Michael Schuld und Michael Hagspihl mit Moderatorin Amelie Stiefvatter bei der EM-Präsentation in der Münchner Allianz-Arena.

Beginnen sollen die Übertragungen derweil stets mindestens eine Stunde vor dem Anpfiff, sodass unterm Strich bis zu zehn Stunden pro Tag live berichtet wird. Los geht es jeweils um 13:30 Uhr mit dem "Update" rund um die Nationalmannschaft. Die Berichterstattung zu den Spielen kommt aus einem Studio, das auch die Möglichkeit bietet, Augmented-Reality-Grafiken zu integrieren. Darüber hinaus sind weitere Formate geplant wie "Future Stars - Die Fußballschule", wo Ex-Nationalspieler Benny Lauth mit der Münchner Fußballschule die Tricks der EM-Stars zum Nachmachen zeigt.

"Angeführt von unserem Moderator Johannes B. Kerner schicken wir ein absolutes Spitzenteam aufs Feld", sagte Michael Hagspihl, Senior Vice President Global Strategic Projects and Marketing Partnerships der Telekom. "Wir zeigen nicht nur alle Spiele in bester Qualität, sondern bieten jeden Tag ein hochkarätiges Rahmenprogramm." Der potenzielle Zuschauerkreis ist inzwischen durchaus groß: Immerhin vier Millionen Kunden zählt MagentaTV mittlerweile. Daneben hat das Unternehmen bereits ein Aktionsangebot angekündigt - mit dem Ziel, weitere Fußball-Fans unabhängig von ihrem Internetanschluss als Kunden zu gewinnen.

Und doch bleiben einen Monat vor EM-Beginn noch Fragen offen. Etwa, welche Spiele vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie überhaupt aus den Stadien kommentiert werden können. "Die Herausforderungen sind maximal", sagte Kommentator Wolff Fuss am Dienstag bei der digitalen Präsentation in der Münchner Allianz-Arena. Der Satz dürfte gleichzeitig auch für die Telekom selbst gelten, die mit der Europameisterschaft den Beweis antreten will, mindestens genauso gutes Fernsehen zu machen wie die etablierten Sender, für die große Fußballturniere in den vergangenen Jahrzehnten ein Stück weit "business as usual" geworden sind.

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