„Sie wagen etwas Neues, sie gehen an ihre Grenzen und darüber hinaus.“ Das sind die ersten Worte, mit denen der Off-Sprecher das neue Format einleitet, mit dem Giovanni Zarrella fortan „Heimliche Helden“ in den Mittelpunkt stellen will. Es gehe darum, „einem lieben Menschen eine Freude zu machen“ und niemandem haben sie davon erzählt. Nun, zumindest das ZDF und die Produktionsfirma Bavaria Entertainment waren eingeweiht - schließlich findet das Spektakel nicht irgendwo statt, sondern vor laufenden Kameras und wird in den kommenden Wochen nach dem „Fernsehgarten“ ausgestrahlt.

Für Giovanni Zarrella ist es der erste Einsatz im Dienste seines neuen Arbeitgebers, der den früheren „Bro’Sis“- und heutigen Schlagerstar als neue Hoffnung am Samstagabend-Showhimmel hofiert. Noch steht das Z im Sendernamen allerdings nicht für Zarrella. Bei „Heimliche Helden“ hält sich sein Anteil nämlich noch in Grenzen. Gut gelaunt und „Viva la mamma“ singend - ein Song seines eigenes Albums, wie die Google-Suche verrät -, fährt er in einem kleinen Flitzer durch Köln, um seinem ersten „Helden“ unter die Arme zu greifen. Und während er freudig am Steuer sitzt, begrüßt Zarrella das Publikum standesgemäß mit einem italienischen „Buongiorno ragazzi“. 

Es wird nicht das letzte Mal sein, dass man den gebürtigen Hechinger mit italienischer Staatsbürgerschaft Italienisch sprechen hört. Ob er das tut, weil es einfach aus ihm heraussprudelt oder weil es jemand für eine gute Idee hielt, ihn immerzu Sätze wie „Viva la Vita, Viva la Familia“ oder „Ciao ragazzi, wie läuft alles?“ sagen zu lassen, ist nicht überliefert. Gewiss passt es jedoch zum Image des Italo-Sängers, das sich Zarrella in den vergangenen Jahren in Shows wie jenen mit Florian Silbereisen hart ersungen und damit eine bemerkenswerte Karriere hingelegt hat. 

Die Arbeit übernehmen andere

Die Heldenreisen, die in der ersten Folge der neuen ZDF-Sendung erzählt werden, sind dagegen nicht allzu bemerkenswert. Da wäre etwa Student Domenik, der von sich selbst sagt, ein „Problemschüler“ gewesen zu sein und mit der Unterstützung von Giovanni Zarrella seiner Mutter einfach mal Danke sagen möchte - in Form eines Gourmet-Menüs, obwohl er selbst ein ziemlicher Kochmuffel ist. Weil da auch Zarrella nicht weiterhelfen kann, kommt schließlich ein Profi zum Einsatz, der dem jungen Mann zeigt, wie das mit Polenta und all den anderen Leckereien funktioniert.

„Die Guacamole ist nur ein Nebenkriegsschauplatz“, erfährt das Publikum schließlich von der Sprecherstimme, die in einfachen Worten erklärt, was man schon ahnte: Dass das mit dem Menü gar nicht so leicht werden wird. Mit Problemen bekommt es auch Sandra zu tun, die mit der Hilfe des ZDF ihre Höhenangst überwinden will, um in Zukunft gemeinsam mit ihren beiden Töchtern im Klettergarten Abenteuer erleben zu können. Erneut fungiert Giovanni Zarrella allenfalls als Mittler, denn das Training in luftiger Höhe übernimmt zur Sicherheit auch hier einer, der sich um solche Dinge beruflich kümmert. 

Über eine Dreiviertelstunde wird in gemütlicher Wohlfühlfernseh-Atmosphäre, aber weitgehend frei von echten Überraschungen gezeigt, wie es - im wahrsten Sinne des Wortes - Schritt für Schritt nach oben geht, ehe der vermeintliche Höhepunkt ansteht. Und wenn sich Mutter und Sohn zur Musik von „Greatest Showman“ in den Armen liegen, weil die Mahlzeit doch noch irgendwie gemundet hat, darf dann auch Giovanni Zarrella nicht mehr fehlen. „La mamma ist nicht nur in Bella Italia die wichtigste Person im Leben eines Mannes“, weiß er und philosophiert direkt weiter: „Auch hier beginnt das Leben mit der Familie und die Liebe hört niemals auf.“ Auch das wäre sicher ein schöner Text für die nächste Platte.

"Heimliche Helden", sonntags um 14:10 Uhr im ZDF