Es war im Januar dieses Jahres und damit nur wenige Woche vor der Wahl des neuen Intendanten des Saarländischen Rundfunks (SR), als SWR-Chef Kai Gniffke im DWDL.de-Interview weitreichende Kooperationen zwischen den beiden Unternehmen vorschlug. Gniffke brachte damals gemeinsame Direktionen ins Spiel, etwa in den Bereichen Produktion, Justiziariat und Verwaltung. Redaktionell sollten beide Sender unabhängig bleiben. Der damalige SR-Intendant Thomas Kleist wies die Forderungen schnell zurück und erklärte, man stelle keine Direktionen zur Disposition. 

Weil aber schon damals klar war, dass Kleist nicht mehr lange im Amt sein würde, waren Gniffkes Vorschläge auch ein Zeichen an die BewerberInnen um den Intendantenposten beim SR. Am 1. Mai hat Martin Grasmück, zuvor Hörfunkdirektor, seinen Job als SR-Intendant angetreten. Im Interview mit DWDL.de zeigt er sich für weitere Kooperationen offen, weist die konkreten Vorschläge von Kai Gniffke aber zurück. Er sei für Kooperationen, "die die Eigenständigkeit des Saarländischen Rundfunks nicht gefährden", so Grasmück. 

"Es ist relativ simpel: Wenn man so ein Haus wie den Saarländischen Rundfunk eigenständig führen will, braucht man in den Führungsetagen Expertise und Loyalität zum eigenen Unternehmen", sagt der neue SR-Intendant. Vor allem auf Ebene der Fachkommissionen, die sich unterhalb der IntendantInnen befinden, müsse man mit eigenen Mitarbeitern sichtbar sein, um mitreden zu können. Eine ausschließlich redaktionelle Unabhängigkeit reicht aus Sicht von Grasmück nicht aus. 

Gerade erst hatten sich die ARD-Anstalten auf eine Übergangsregelung beim Finanzausgleich geeinigt und damit Radio Bremen und dem SR finanziell unter die Arme gegriffen (DWDL.de berichtete). Das sei wichtig gewesen, sagt Grasmück. "Dennoch sind wir darauf angewiesen, dass die Beitragserhöhung und der dauerhafte Finanzausgleich am Ende kommen. Das ist für uns die langfristige Basis für einen ausgeglichenen Haushalt." Das Programm, das man jetzt sendet, bezeichnet Grasmück als "das absolute Minimum", was eine Landesrundfunkanstalt anbieten müsse. Weitere Einsparungen am programmlichen Output sind für den neuen Intendanten undenkbar. 

Das vollständige Interview mit SR-Intendant Martin Grasmück lesen Sie am kommenden Montag bei DWDL.de. 

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