Von einer "reinen 'Content-Company'" entwickle sich die Mediengruppe RTL Deutschland "in großen Schritten zur 'Content- und Tech & Data Company'". Mit diesen etwas blumigen Worten hat sich die Geschäftsführung des Unternehmens am Vormittag an die Belegschaft gewandt - und nach den vielen, in den vergangenen Wochen bereits bekannt gewordenen Veränderungen einen weiteren Umbau in Aussicht gestellt. Diesmal geht es um Thomas Harscheidt, der das Haus verlassen wird. Seit 27 Jahren arbeitete er für die CBC, davon seit 19 Jahren als Geschäftsführer des Produktions- und Technik-Unternehmens der Mediengruppe. Gegenüber DWDL.de bestätigte RTL-Sprecher Christian Körner die Personalie.
Einen konkreten Nachfolger für Harscheidt gibt es nicht. Da ist es freilich praktisch, dass er sich "aus persönlichen Gründen" zu dem Abschied entschieden hat, wie es heißt. "Die Jahrzehnte bei CBC waren spannend, kreativ und herausfordernd. Immer wieder neu, immer wieder anders - nicht einen Tag langweilig", erklärte Harscheidt. "Durch das langjährige Vertrauen und den gegebenen Gestaltungsfreiräumen war es möglich, CBC von der Gründung bis heute mit aufzubauen und zu führen." CEO Bernd Reichart dankte Harscheidt und sagte: "Unter seiner Führung waren wir in Produktion, Sendetechnik, Technik/IT und Programmverbreitung State-of-the-Art."
Der Rückzug steht derweil im Zusammenhang mit einer Neuordnung der CBC. Dabei geht es unter anderem um einen Ausbau personalisierter Angebote mit einer technologie- und datenbasierten Vermarktung, die im von Matthias Dang verantworteten Bereich verankert ist. An ihn wird künftig Frank Penning berichten, der in seiner Funktion als Chief Information Officer der Mediengruppe die digitale Produkt-Architektur der Plattformen und Angebote weiterentwickeln soll. Der bisherige Bereich Programmverbreitung unter Leitung von Andre Prahl verantwortet darüber hinaus das Geschäft mit Netz- und Plattformbetreibern. Auch er berichtet an Dang.
Wirklich neu ist, dass die gerade erst gegründete Nachrichten-Einheit RTL News und CBC in Köln und Berlin "noch enger Hand in Hand" arbeiten sollen, weil sich "insbesondere bei aktuellen, temporelevanten News-, Magazin- und Live-Sport-Produktionen die Grenzen zwischen Redaktion, Produktion und Sendebetrieb immer stärker auflösen", so die Mediengruppe. Will heißen: Durch eine engere Verzahnung erhoffen sich die Verantwortlichen nicht zuletzt, flinker als bisher reagieren zu können. Konkret werden auch die beiden CBC-Niederlassungen in Berlin und München organisatorisch in den Bereich Produktion & Sendebetrieb eingebunden. Mido Fayad, CBC-Bereichsleiter Produktion & Sendebetrieb, wird im Zuge dessen künftig an Stephan Schmitter, Geschäftsführer RTL News, berichten.
Bernd Reichart betonte, er freue sich, "dass wir unsere Technologie-Kompetenz unter Führung von Matthias zusammen mit den Teams von Frank und Andre in eine neue Phase zu führen. Auch Mido und seiner Crew wünsche ich in direkter Zusammenarbeit mit Stephan und seinem Team der RTL News ebenso viel Erfolg wie allen anderen Kolleginnen und Kollegen in ihren neuen bzw erweiterten Verantwortungsbereichen".