Als sich an Karsamstag in Stuttgart mehrere tausend Menschen versammelt haben, um gegen die aktuellen Corona-Beschränkungen zu protestieren, ist nicht nur gegen geltende Hygiene- und Abstandsregeln verstoßen worden, es wurden zudem auch Menschen tätlich angegriffen. Betroffen war unter anderem Thomas Denzel, der für ARD-aktuell von vor Ort berichtet hat und in Folge der Angriffe sogar eine Live-Schalte zu Tagesschau24 abbrechen musste. "Jetzt werden hier Steine geworfen, ich glaube wir müssen die Live-Schalte abbrechen", unterbrach der Reporter seine Ausführungen. Schon während der Schalte waren "Lügenpresse"-Rufe aus der Menge zu hören. Im Internet kursieren zudem Videos, in denen das ARD-Team als "Dreck" bezeichnet wurde. Sie zeigen auch, wie ein Stein nur knapp über dem Kamerateam hinweg fliegt.
Marcus Bornheim, Erster Chefredakteur von ARD-aktuell, erklärte dazu: "Wir verurteilen die Angriffe auf unseren Reporter. Es ist ein Armutszeugnis, wenn solche Veranstaltungen genutzt werden, um die Pressefreiheit zu attackieren. Wir verlangen von der Polizei eine Aufklärung zu diesen Vorfällen." Ein Journalist sei bei der Veranstaltung am Samstag sogar geschlagen worden, die Polizei habe in Folge einen 37-Jährigen vorläufig festgenommen.
Frank Überall, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten Verbandes, zeigt sich besorgt: "Wieder einmal kennen die selbsternannten Querdenker keine Hemmungen, Berichterstatter als Ziel ihrer Wut anzugreifen."