Dass die vorgesehene Erhöhung des Rundfunkbeitrags zum 1. Januar aufgrund der fehlenden Zustimmung des Landtags in Sachsen-Anhalt ausblieb, hat für feste und freie Mitarbeiter des Norddeutschen Rundfunks nun auch direkte Auswirkungen. Eigentlich war zum 1. April eine Erhöhung der Gehälter von Festangestellten und der Mindestvergütungen für freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 2,45 Prozent vereinbart, allerdings mit einem Sonderkündigungsrecht versehen, falls die Beitragserhöhung ausbleibt. Von diesem Sonderkündigungsrecht hatte der NDR Gebrauch gemacht.
Trotzdem gibt's nun eine Gehaltserhöhung, die allerdings nur halb so hoch ausfällt. So hat der Verwaltungsrat einer Anpassung der Tarifverträge zugestimmt, die nun eine Erhöhung um 1,225 Prozent zum 1. April vorsehen. Diese Gehaltserhöhung geschehe als "Anerkennung der besonderen Leistungen der NDR-Mitarbeitenden in der Corona-Pandemie", heißt es in einer Mitteilung. Für die Mindestvergütungen für frei Mitarbeitende gelten die Regeln analog. Mitglieder der Geschäftsleitung und außertariflich Bezahlte verzichten auf eine Gehaltserhöhung.
Im Herbst werde man über einen Nachschlag verhandeln - unter Berücksichtigung der finanziellen Lage des NDR, wie es heißt. Maßgeblich wird also sein, ob das Bundesverfassungsgericht dann bereits über die Klagen verhandelt hat und wie ggf. die Entscheidung ausfiel. Das Volumen dieser möglichen zweiten Anhebung dürfe aber weitere 1,225 Prozent nicht übersteigen, sodass es maximal bei den ursprünglich vereinbarten 2,45 Prozent bleiben würde.
Daneben hat der NDR-Verwaltungsrat eine ganze Reihe von Personalentscheidungen genehmigt. Heide Thieme und Nadine Walde übernehmen als Doppelspitze die Leitung der Hauptabteilung Personal. Sie treten die Nachfolge von Andreas Damm an, der sich in den Ruhestand verabschiedet. NDR Hörfunk-Journalist Christoph Prössl wird neuer ARD-Korrespondent in London, wo er zum 1. Mai Christoph Heinzle ablöst.