Die Europäische Rundfunkunion in Genf, die den "Eurovision Song Contest" organisiert, hat Belarus in diesem Jahr vom musikalischen Wettbewerb ausgeschlossen. Das autoritär geführte Land wollte mit einem Lied ins Rennen gehen, das übersetzt "Ich werde dir beibringen" heißt. Der Song würde, heißt es in der Begründung der Disqualifikation, in den Augen vieler Menschen die politische Protestbewegung gegen Langzeitmachthaber Alexander Lukaschenko verhöhnen. Kritisch gesehen werden unter anderem Textzeilen wie "Ich werde dir beibringen, nach der Melodie zu tanzen, ich werde dir beibringen, der Linie zu folgen."
Das Lied der Band Galasy ZMesta stelle den nicht-politischen Charakter der Veranstaltung infrage, begründeten die Organisatoren. Zunächst wurde eine Überarbeitung gefordert. Belarus reichte nach der Kritik einen neuen Song ein. Nach Prüfung des neuen Liedes „wurde der Schluss gezogen, dass die neue Einreichung auch gegen die Wettbewerbsregeln verstößt, die sicherstellen, dass der Wettbewerb nicht instrumentalisiert oder in Verruf gebracht wird", erklärte die European Broadcasting Union nun.
Der diesjährige "Eurovision Song Contest" findet am 22. Mai 2021 in Rotterdam statt. In den Tagen zuvor werden dort schon die Halbfinals ausgetragen. Für Deutschland tritt ein 26 Jahre alter Künstler an: Jendrik, der seinen Song "I Don't Feel Hate" selbst geschrieben hat. Auch die Produktion des Musikvideos hat er selbst übernommen.
NDR-Unterhaltungschef Thomas Schreiber ist vo Jendriks Lied jedenfalls sehr angetan, wie er Ende Februar gegenüber DWDL.de sagte: "Wer den Song einmal gehört hat, hat ihn sofort im Ohr. Das erklärt wahrscheinlich auch, warum Jendrik von maximal zwölf Punkten, die bei den beiden Jurys möglich waren, im Schnitt 11,82 Punkte in der Addition bekommen hat. Gleichzeitig spricht sein Titel unterschiedliche Dinge an: Kinder, die gemobbt werden, können sich genauso angesprochen fühlen wie Menschen, die in sozialen Netzwerken Beleidigungen erfahren. Man kann den Song aber auch auf Politikerinnen und Politiker münzen, die Hass säen. Das ist eine versöhnliche Botschaft, aber fröhlich verpackt und im besten Sinne wahrhaftig."