Wenn es um konkrete Nutzerzahlen geht, machen Streamingdienste seit jeher bekanntlich ein großes Geheimnis. Bekannt ist, dass Netflix weltweit mehr als 200 Millionen Nutzerinnen und Nutzer zählt und Disney jüngst die Marke von 100 Millionnen überschritten - viel Konkreteres ist jedoch nicht zu erfahren. Da ist es schon bemerkenswert, dass die RTL Group bei der Vorlage ihrer Geschäftszahlen nun erstmals genaue Abo-Zahlen für den Streamingdienst TVNow genannt hat.
Demnach kam TVNow Ende Dezember 2020 auf 1,286 Millionen zahlende Kunden, was einem Anstieg um 64 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutete. Weiteres Wachstum erhofft sich die RTL Group von einer deutlichen Ausweitung der Eigenproduktion. Rund ein Original pro Woche soll 2021 auf die Plattform kommen, zudem wird das Angebot um Live-Fußball mit der Übertragung exklusiver Spiele der Europa League und der neuen Europa Conference League erweitert.
Zusammen mit dem niederländischen Videoland-Angebot bringt es die RTL Group somit auf 2,19 Millionen zahlende Streaming-Abonnenten. Die Rede ist aber auch von kräftigen Anlaufverlusten: Alleine für 2020 werden die Anlaufverluste im Geschäftsbericht mit 55 Millionen Euro angegeben, für 2021 ist sogar von rund 150 Millionen Euro die Rede.
Perspektivisch schielt das Unternehmen auf weit höhere Nutzerzahlen niederschlagen. So soll die Zahl der zahlenden Abonnenten für TVNow, das im Laufe des Jahres in RTL+ umbenannt werden soll, und Videoland bis 2025 auf fünf bis sieben Millionen gesteigert werden. Der Streaming-Umsatz soll dann mindestens 500 Millionen Euro betragen. Um diese Ziele zu erreichen, sollen die Programminvestitionen für beide Dienste auf rund 350 Millionen Euro im Jahr 2025 steigen.