In der Amtszeit von Donald Trump erlebte auch der Nachrichtensender CNN einen zweiten Frühling. Dass der Sender klare Kante gegenüber dem umstrittenen US-Präsidenten zeigte, sorgte für steigende Reichweiten. Der Tag nach der Präsidentschaftswahl war für CNN aus damaliger Sicht der zweiterfolgreichste in der Geschichte. Im Januar kam man auf noch mehr Zuschauer, als das Kapitol von Trump-Anhängern gestürmt wurde (DWDL.de berichtete). Doch jetzt hat der prägende Kopf der vergangenen Jahre seinen Abschied angekündigt: CNN-Chef Jeff Zucker will nach diesem Jahr seinen Posten räumen. Das hat er jetzt intern angekündigt. Zuckers Vertrag endet dann regulär. 

Offenbar hatte Zucker schon Ende 2020 überlegt, seinen Hut zu nehmen, sich dann aber noch einmal anders entschieden. "Die Wahrheit ist, dass ich im November und Dezember im Grunde genommen entschieden hatte, dass es Zeit ist, zu gehen", sagte Zucker bei der täglichen Redaktionskonferenz, aus der nun mehrere US-Medien, darunter auch CNN selbst, zitieren. "Aber seitdem hatte ich einen Sinneswandel. Und ich möchte bleiben. Nicht für immer, sondern für ein weiteres Jahr. Und ich fühle mich wirklich gut bei dieser Entscheidung."

Zucker ist nicht nur Chef des Nachrichtensender CNN, sondern bei der Muttergesellschaft Warner Media auch Vorsitzender des Bereichs News und Sport. Auch diesen Posten wird er mit Ablauf des Jahres räumen. Laut der "Los Angeles Times", die zuerst über Zuckers Entscheidung berichtete, habe der CNN-Chef keine Planungen für die Zeit ab 2022. Einen Nachfolger hat WarnerMedia ebenfalls noch nicht.

Im Jahr 2013 hatte Zucker, der zuvor auch schon Chef von NBC war, bei CNN begonnen - und er übernahm den Sender in einer schwierigen Zeit. Damals stand CNN nicht besonders gut dar, die Zuschauerzahlen bröckelten ziemlich stark. Der Sender wurde aufgerieben zwischen Fox News auf der rechten und MSNBC auf der linken Seite. Heute ist der Sender in besserer Verfassung als noch 2013. In der Ära Trump führte CNN den Slogan "Facts First" ein und sprach die zahlreichen Lügen des US-Präsidenten immer wieder an und nannte sie auch so - Lügen. Auch nach der Übernahme von CNN und WarnerMedia durch AT&T blieb Zucker an Bord, während andere Führungspersonen gehen mussten.