Netflix-Abonnenten müssen künftig auch in Deutschland wieder etwas tiefer in die Tasche greifen, um den Dienst zu nutzen. Zwar hält der Anbieter den Eintrittspreis für das Basis-Abo wie auch bei den letzten Preisrunden stabil bei 7,99 Euro, allerdings umfasst diese Option noch nicht mal HD-Qualität und dürfte daher für die meisten Nutzer eher uninteressant sein. Der Preis fürs Standard-Abo steigt von 11,99 auf 12,99 Euro im Monat, eine Anhebung um etwas mehr als 8 Prozent.
Der Preis fürs Premium-Abo, das insgesamt vier gleichzeitige Streams umfasst, steigt um 2 Euro auf künftig 17,99 - wie auch in den letzten Preisrunden erfolgt hier also ein überdurchschnittlich hoher Aufschlag um 12,5 Prozent. Netflix reagiert damit auch darauf, dass Netflix-Accounts gerne nicht nur innerhalb der Familie, sondern häufig auch unter Freunden und Bekannten geteilt werden. Damit hat man früher sogar kokettiert - es ist für das Unternehmen aber eigentlich ein schlechtes Geschäft, dem man mit den deutlichen Preiserhöhungen in diesem Tarif begegnet. Die neuen Preise gelten für Neukunden ab sofort, bei Bestandskunden werden sie innerhalb der nächsten Monate umgesetzt.
Die Preisrunde kommt nicht unerwartet, waren die Preise doch im Heimatmarkt USA im Oktober angehoben worden, in den anderen Ländern folgt ein solcher Schritt dann für gewöhnlich mit nicht allzu weitem Abstand. Die letzte Preiserhöhung in gleichem Umfang hatte Netflix im April 2019 vorgenommen, also vor gut eindreiviertel Jahren.
Die Begründung für die Preiserhöhung klingt seit vielen Jahren gleich: Das Unternehmen verweist auf einen "kontinuierlich steigenden Wert für unsere Nutzer" und den massiven Ausbau der Investitionen in Inhalte. Gerade erst hat Netflix angekündigt, in diesem Jahr jede Woche einen neuen Film zu veröffentlichen. Zudem verweist man darauf, dass man inzwischen auch die Investitionen in deutsche Inhalte deutlich hochgefahren habe. Netflix gehört zu den großen Gewinnern der Corona-Pandemie und legte auch in Deutschland im Vergleich zu anderen Streaming-Angeboten überdurchschnittlich stark zu. Die enorm hohen Investitionen in Inhalte finanziert man bislang trotzdem dadurch, dass man regelmäßig neue Milliarden-Schulden aufnimmt. Wie es um die Finanzen des Unternehmens genau bestimmt ist, wird man kommenden Dienstag sehen, wenn Netflix seine neuen Geschäftszahlen vorlegt.