Von einer Fusion sprach Gniffke im DWDL.de-Interview allerdings gar nicht - eine solche kann sowieso nur die Politik beschließen. Der SWR-Intendant sprach von Veränderungen "knapp unterhalb der staatsvertraglichen Regelung", die man selbst entscheiden und umsetzen könne. Gniffke schlug dem SR gemeinsame Direktionen für Produktion, Justiziariat und Verwaltung vor. Die Programmautonomie solle nicht angetastet werden.
Doch wie schon der SR lehnt auch die Politik im Saarland diese Vorschläge ab. Der Saarländische Rundfunk habe laut Staatssekretär Eitel in den vergangenen Jahren viel mehr Personal abgebaut als größere Anstalten. Eine Fusion, die in der Form derzeit aber gar nicht im Raum steht, hätte "Einschränkungen der Programmvielfalt zur Folge", so Eitel. Es gebe bereits sinnvolle Kooperationen zwischen SWR und SR auf Verwaltungsebene.
Sparen sollen bitte nur die anderen
Die Reaktion von Henrik Eitel zeigt sehr gut, wie vertrackt die Situation rund um die Sparbemühungen der Öffentlich-Rechtlichen ist. Immer wieder fordert die Politik ARD und ZDF zum Sparen auf, ohne dabei das Programm anzutasten. Und wenn dann mal ein großer Vorschlag wie jetzt der von Kai Gniffke kommt und es konkret wird, sperrt sich die Politik. Eitel und seine Kollegen befürchten wahrscheinlich, dass das Saarland (und die Politiker dort) bei einer möglichen starken Verschmelzung mit dem SWR im Programm künftig zu kurz kommen könnte. Sparen ja, aber vielleicht könnten das die Anderen machen.