Der Bayerische Rundfunk erwartet für das kommende Jahr einen Fehlbetrag von 116 Millionen Euro. Im jetzt vom Rundfunkrat genehmigten Wirtschaftsplan stehen Erträge in Höhe von 1,071 Milliarden Euro Aufwendungen von 1,187 Milliarden Euro gegenüber. Von dem Minus verbleibe nach Berücksichtigung von Investitionen, Abschreibungen und Pensionsrückstellungen in der Finanzrechnung ein Fehlbetrag von 33,4 Millionen Euro.
Dem Sender stünden aber "durch die sparsame Haushaltsführung" die notwendigen Mittel zur Verfügung, um den Fehlbetrag auszugleichen. Grundlage ist jedoch der Staatsvertrag zur Erhöhung des Rundfunkbeitrags um monatlich 86 Cent zum Jahreswechsel, die vorerst auf Eis liegt. Ohne die Erhöhung würden dem BR im nächsten Jahr weitere 31,5 Millionen Euro fehlen, mahnte die öffentlich-rechtliche Anstalt am Freitag. "Drastische Einschnitte, auch im Programm" wären damit unvermeidbar, hieß es.
"Der Rundfunkrat des BR hat trotz des Fehlens der Zustimmung zur Beitragserhöhung in Sachsen-Anhalt dem vorgelegten Wirtschaftsplan 2021 zugestimmt in der Überzeugung, dass die verfassungsrechtliche Bewertung des Intendanten des Bayerischen Rundfunks, die in der beim Bundesverfassungsgericht eingereichten Klage Ausdruck findet, absolut zutreffend ist", sagte der BR-Rundfunkratsvorsitzende Lorenz Wolf. "Daher wäre es zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu verantworten, vor der Entscheidung des Verfassungsgerichts massive Einschnitte ins Programm in Kauf zu nehmen."
Unabhängig von der Beitragserhöhung müsse der BR seinen Konsolidierungskurs in den kommenden vier Jahren fortsetzen. Der Schwerpunkt liege dabei auf Strukturmaßnahmen. Die Erfahrungen in der Corona-Pandemie hätten zugleich gezeigt, dass sich durch technische Möglichkeiten die Reisekosten um 30 Prozent reduzieren lassen. Damit könne der BR auch einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.