Die Corona-Pandemie war in diesem Jahr ohne Frage das alles bestimmende Thema, nur kurz mal unterbrochen durch die US-Wahl. Diese Dominanz führte auch zu deutlichen Verschiebungen in der Liste der Politiker mit den meisten Talkshow-Auftritten. So nahmen etwa Ministerpräsidenten wie Markus Söder oder Armin Laschet erheblich häufiger in den Studios Platz. Ganz nach oben spülten sie aber Karl Lauterbach, wie die alljährliche Auswertung von Jens Schröder bei "Meedia" ergab. Betrachtet man nur die "klassischen" Polittalks "Anne Will", "Hart aber fair", "Maybrit Illner" und "Maischberger. Die Woche", dann brachten es Peter Altmaier und Karl Lauterbach auf jeweils 14 Auftritte. Im Vorjahr waren es bei Altmaier 7, bei Lauterbach sogar nur 3.
Rechnet man dann noch "Markus Lanz" mit ein, erklimmt Lauterbach endgültig mit großem Vorsprung alleine den Spitzenplatz. Dort brachte er es nämlich auf weitere 17 Auftritte, häufiger tauchte dort nur Elmar Theveßen auf, der als Leiter des ZDF-Studios Washington aufgrund der US-Wahl sogar 26 Mal zugeschaltet war. Der Journalist Robin Alexander und Virologe Hendrik Streeck belegten bei Lanz mit je 9 Auftritten die weiteren Plätze, folgten dann aber doch mit deutlichem Abstand hinter Lauterbach. In den "klassischen" Polittalks absolvierte übrigens Jonas Schmidt-Chanasit die meisten Virologen-Auftritte (9), gefolgt von Virologin Melanie Brinkmann (8).
Auch auffällig in der Auswertung: Politiker von CDU/CSU und SPD wurden in der Pandemie noch häufiger eingeladen, Politiker kleinerer Parteien mit Ausnahme der FDP seltener. Alle Zahlen gibt's bei Meedia.