Schon vor einigen Wochen stellte TVNow für den Beginn des neuen Jahres eine True-Crime-Offensive in Aussicht (DWDL.de berichtete). Den Anfang macht eine Dokumentation mit dem Berliner Rechtsmediziner Michael Tsokos und dem Schauspieler Jan Josef Liefers, der im Münsteraner "Tatort" regelmäßig als Pathologe zu sehen ist. Die Dokumentation "Obduktion - Echte Fälle mit Tsokos und Liefers", hinter der die Produktionsfirma Spin TV steht, wird ab dem 4. Januar bei TVNow zum Abruf bereitstehen und zu einem späteren Zeitpunkt auch bei RTL laufen. Neben der 90-minütigen Doku gibt es außerdem eine umfassendere Version mit vier Mal 45 Minuten.  

Die Betonung liegt dabei tatsächlich auf "echt", denn im Rahmen des Films wird TVNow die weltweit erste Obduktion von realen Todesfällen zeigen. "Für echte Obduktionen, wie sie uns hier erwarten, gibt es kein Drehbuch", sagt Tsokos. "Die Dokumentation begleitet meine Arbeit als Rechtsmediziner absolut authentisch. Deshalb bin ich froh, dass mit Jan Josef Liefers ein echter Fernseh-Profi dabei ist, der das, was wir herausfinden, auch für den Zuschauer übersetzen und quasi an Stelle des Zuschauers die richtigen Fragen stellen kann." 

"Pietätvoll und authentisch", wie es heißt, sollen die beiden "Schritt für Schritt das Rätsel um zwei echte Todesfälle" lösen. "Es geht in dieser Dokumentation für mich nicht nur darum, die Arbeit eines Rechtsmediziners so zu zeigen, wie sie wirklich ist", so Liefers über das Projekt. "Sondern auch um einen Anstoß zu geben, noch einmal anders über den Tod nachzudenken. Zu zeigen: Da ist er, der Tod - so sieht er aus, so fühlt er sich an. Und vielleicht kann man ihn zumindest auf einer wissenschaftlichen Ebene verstehen. Das nimmt ihm ein wenig den Schrecken – jedenfalls für mich."

Nicht ausgeschlossen allerdings, dass es sich um echte Tötungsdelikte. Michael Tsokos: "In dem Moment, in dem wir feststellen, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelt oder auch nur der leiseste Verdacht besteht, müssen wir natürlich die Dreharbeiten abbrechen. Dann ist das ein Fall für die Mordkommission. Das heißt: Kameras sofort aus. Dann werden die Mordkommission und die Spurensicherung dazu geholt, es wird alles explizit dokumentiert, wir nehmen Asservate für toxikologische Untersuchungen und dann kann der Leichnam trotzdem frei gegeben werden."

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