Foto: Bertelsmann„Wir stecken schon wieder mitten in einer Preisblase“, sagt Thielen im Interview mit der „Zeit“ im Hinblick auf die horrenden Summen, die für die Übernahme von Internet-Unternehmen zuweilen verlangt werden. So habe Bertelsmann jüngst ein Unternehmen mit hohen Nutzerzahlen aber kaum Umsätzen zu einen Kaufpreis von 100 Millionen Euro zum Kauf angeboten bekommen.

In dem Interview kündigt der Chef des weltweit fünftgrößten Medienkonzerns zudem an, dass ein „beträchtlicher Teil“ der Investitionen der Bertelsmann AG bis auf Weiteres ins Fernsehen gehen würde, da man die durch die Digitalisierung neu entstehende Senderlandschaft mitgestalten müsse. „Die RTL Group ist der größte Gewinnbringer und wird es die nächsten zehn Jahre sicher bleiben“, sagte Thielen der „Zeit“.
 


In Zeiten der Globalisierung setzt Thielen auf die Aufrechterhaltung der Unternehmenskultur, auch wenn es schwer sei, sie in einem Unternehmen wie Bertelsmann zu etablieren. „Es dauert seine Zeit, bis sich solche Praktiken in einem Konzern mit 95.000 Mitarbeitern durchsetzen“, sagt er. Es sei aber bei steigendem Erfolgsdruck zunehmend wichtig, sich auf seine Mitarbeiter verlassen zu können. Das gehe nur durch die Schaffung von Freiräumen.