Der RBB erwartet im kommenden Jahr einen Fehlbetrag in Höhe von 90,8 Millionen Euro - nach 86,7 Millionen in 2020. Das geht aus dem Wirtschaftsplan für das nächste Jahr hervor, den der Rundfunkrat des Unternehmens nun festgestellt hat. Obwohl die Einnahmen durch den Rundfunkbeitrag um fast zehn Millionen auf 412,9 Millionen Euro steigen sollen, fällt die Summe der Erträge in 2021 um rund fünf Millionen Euro niedriger aus als noch in diesem Jahr. So plant man mit 472,9 Millionen Euro an Einnahmen. 


Gleichzeitig erwartet der RBB auch geringere Aufwendungen, diese Summe sinkt allerdings nur von 564,8 auf 563,7 Millionen Euro. Wie der RBB darüber hinaus mitgeteilt hat, liegt der geplante Fehlbetrag bei der "regulären Geschäftstätigkeit" bei nur noch 33,1 Millionen Euro. Bei dieser Betrachtungsweise der Zahlen streicht der RBB die Altersversorgung (47,2 Millionen Euro) aus den Zahlen und rechnet die geplante Entnahme aus der Beitragsrücklage (10,5 Millionen Euro) mit ein. 

"Im Wirtschaftsplanjahr bleibt die Liquidität des RBB gesichert", heißt es in einer Pressemitteilung des RBB im Hinblick auf die Fehlbeträge in Millionenhöhe. Es könnte für den Sender aber auch noch viel dicker kommen - nämlich dann, wenn die Erhöhung des Rundfunkbeitrags um 86 Cent auf 18,36 Euro scheitert - und danach sieht es derzeit aus. In der Ertragsplanung ist nämlich die erwartete Erhöhung schon eingerechnet worden. Vor allem in Sachsen-Anhalt zeichnet sich aber schon seit Monaten ein Nein des Parlaments ab - und damit wird auch vorerst der Rundfunkbeitrag nicht angehoben. Erst am Montag wurde bekannt, dass Ministerpräsident Reiner Haseloff die für Dezember geplante Abstimmung im Parlament verhindern will (DWDL.de berichtete).