Der ZDF-Journalist Ulf Röller bekommt in diesem Jahr mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis. Der Leiter des ZDF-Ostasien-Studios in Peking und sein Team werden für die Berichterstattung aus China in Zeiten der Corona-Krise und aus Hongkong im Zeichen der Massenproteste ausgezeichnet - "für deren höchst präzise, umsichtig und unter schwierigsten Umständen erarbeiteten Filme und Analysen", wie es heißt.
Röller habe als einer der ersten ausländischen Journalisten aus dem chinesischen Wuhan berichtet und war auch nach dem Lockdown einer der ersten Journalisten, die wieder in den Ursprungsort des Coronavirus reisten. "Die Bilder seines Teams und seine Beobachtungen gaben abseits der offiziellen Informationspolitik der chinesischen Regierung erste realitätsnahe Einschätzungen über die Auswirkungen der Pandemie auf das Leben der Bevölkerung", heißt es in der Begründung der Jury.
Neben Ulf Röller wird auch die BBC-Journalistin Emily Maitlis mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt. Sie hatte dem britischen Premierminister Boris Johnson im Frühjahr in einer Anmoderation einer Nachrichtensendung "blinde Loyalität" gegenüber seinem umstrittenen Regierungsberater Dominic Cummings vorgeworfen und war daraufhin von ihrem Arbeitgeber gerügt worden. Die BBC war dafür kritisiert worden. Gerade während einer Krise sei "ehrlicher und furchtloser Journalismus" gefragt, erklärte die Gewerkschaft National Union of Journalists damals.
NDR-Autorin Nadia Kailouli und ihr Kollege Jonas Schreijäg bekommen derweil für ihren Dokumentarfilm "SeaWatch3" den diesjährigen Hanns-Joachim-Friedrichs-Sonderpreis. Die Jury würdigt sie damit "für ihre außergewöhnlichen und eindrücklichen Dokumentarfilmaufnahmen". Ihr Dokumentarfilm wurde in diesem Jahr bereits mit einem Grimme-Preis geehrt.