Vier Jahre nach Baubeginn ist am Dienstag in Berlin der Neubau der Axel Springer SE offiziell eröffnet worden. Er steht gegenüber dem vor mehr als 50 Jahren eingeweihten goldenen Verlagshochhaus. 70 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur nahmen am Vormittag an einem Festakt teil, der im sechsten Stock auf der sogenannten "Welt"-Brücke stattfand, durch die die Nord- und Südseite des Gebäudes miteinander verbunden sind. Unter den Gästen befand sich auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
"Axel Springer zeichnete mit dem alten Haus vor Jahrzehnten eine Anleihe auf die Zukunft. Sie hat sich ausgezahlt, vor dreißig Jahren, als unser Land wieder vereint wurde, ebenso wie heute. Aber mir scheint, auch dieses neue Haus deutet nicht nur die Zeit, in der wir leben", erklärte Steinmeier. "Es will für die Zukunft stehen. Auch dieses Haus will Symbol sein. Symbol für den radikalen Umbau eines Verlages in ein Medienunternehmen, eine Antwort auf die Anforderungen und die Herausforderungen der Digitalisierung."

Der Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner erklärte, man habe mit dem Neubau "ein Symbol und einen Beschleuniger unseres eigenen Wandels schaffen" wollen. "Der Auftrag war lange vor Corona, die Frage neu zu beantworten, warum man im digitalen Zeitalter überhaupt noch Büroräume braucht." Das sei dem Architekten Rem Koolhaas spektakulär gelungen. "Offene multifunktionale Räume, die maximal flexible Nutzung erlauben. Avantgardistische Architektur als Magnet der Begegnung und Kommunikation. Ein Haus als Kraftwerk der Kreativität."
Insgesamt umfasst der Springer-Neubau Arbeitsmöglichkeiten auf einer Fläche von mehr als 52.000 Quadratmetern. Bereits seit dem Frühjahr arbeiten die ersten Units in dem Gebäude, das nach Angaben des Verlags trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie im geplanten Zeit- und Budgetrahmen fertiggestellt werden konnte.
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